07.06.13
Gegen die Entfesselung der Sexualität
Christa Meves kritisiert die Grünen und fordert ein Umdenken im Umgang mit der Sexualität, vor allem einen wirksamen Schutz der Kinder vor ihrer Sexualisierung
(MEDRUM) Vor dem Hintergrund der Pädophiliedebatte kündigte Claudia Roth, Parteichefin der Grünen, am 2. Juni 2013 in der Bild am Sonntag an, die Partei der Grünen werde sich für Fehler, die in der Vergangenheit passiert sind, entschuldigen. Roth räumte ein, dass es Versuche gegeben hat, inakzeptable Positionen bei den Grünen zu etablieren. In ihrem neuesten Newsletter greift die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Christa Meves die Erklärung von Roth mit der Befürchtung auf, dass die Wahrheit im Umgang mit der Sexualität heruntergespielt werden könnte. Die Therapeutin und mehr als hunderfache Buchautorin verurteilt vor allem die Folgen der "so erfolgreich verbreiteten Entfesselung der Sexualität vom Kindesalter an" auf das Schärfste. Meves hofft, dass endlich ein Umdenken kommt und dem "So herrsche denn Sexus" ein Ende bereitet wird. Die angekündigte Entschuldigung erscheine als ein winziges Aufleuchten am Horizont, so Meves. MEDRUM dokumentiert den Mahnruf von Christa Meves.
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Aus dem Newsletter "Meves aktuell":
Die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, vermittelt den staunenden Zuschauern eine Erklärung ihrer Partei zum Thema Pädophilie: Oh, nein - so weist sie öffentliche Vorwürfe zurück - lediglich in den Anfängen der Partei habe es hier einen mittlerweile längst eliminierten Trend zur Pädophilie durch entsprechende Gruppierungen gegeben. Damit meint sie erklären zu müssen, dass Tendenzen zur Befreiung der rechtlichen Einengung des sexuellen Umgangs von Erwachsenen mit Kindern nie je zu den Zielen ihrer Partei gehört hätten. Was für eine merkwürdige Beschwichtigung, offenbar mit dem Ziel, die Wahrheit durch Leugnung herunterzuspielen!
Was ist passiert? Wer oder was führt hier zu der erbärmlichen Bekundung des Petrus: „Ich bin's nicht"? Wieso scheint es unumgänglich, auf eine schwache Erinnerungsfähigkeit der Bürger zu setzen, die nun doch seit mehr als 40 Jahren bei den Verlautbarungen dieser Partei an eine uneingeschränkte Offenheit auf dem Sektor Sexualität gewöhnt sind? Wieso diese plötzliche Unsicherheit, wieso die Distanzierung vom Timbre dieser Partei?
Doch dieser Umstand bleibt nicht mehr rätselhaft, wenn man den Blick auf das jüngst geschehene Platzen einer längst übervollen Eiterbeule richtet: Das bewirkte der Versuch der renommierten Theodor-Heuss-Stiftung, dem Grünen Mitglied und Europaabgeordneten Daniel Cohn-Bendit 2013 den Heuss–Preis überreichen zu wollen. Dieser Protagonist der jungen Revolutionäre von 1968 hatte in den 70er Jahren in unverblümter Offenheit seine Zustimmung zur Pädophilie in einem autobiographischen Buch und in Talkshows dargelegt. Keineswegs er allein war hier aktiv, sondern Umstürzler in Fülle, von Helmut Kentler bis Hans-Jochen Gamm. Die „Befreiung zur Sexualität" gehörte zum fulminanten Schlachtruf der neu von ihnen zur Schau gestellten Lebensform, die die jungen Revolutionäre der staunenden bürgerlichen Gesellschaft offerierten – ohne über Jahre und Jahrzehnte hinweg bei Auswüchsen Beeinträchtigung oder juristische Infragestellung befürchten zu müssen.
Als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin erhob ich dazu öffentlich meine Stimme und publizierte 1970 in meinem Herder-Taschenbuch „Manipulierte Maßlosigkeit" eine Darstellung der damals neu propagierten „Sexualerziehung". Ich zitierte dort die pädophilen Umtriebe in den zur Mode gewordenen Kommunen und Kinderläden und wies auf die Gefahr schwerer seelischer Beschädigungen der verführten Kinder sowie auf die Auswirkungen einer Pansexualisierung der Gesellschaft hin.
Bis zu Claudia Roths Erklärung hat sich an diesem Trend in unserer Gesellschaft – trotz des Eintretens meiner Prognosen - nicht nur nichts geändert, sondern die Vergötzung der Sexualität ist mittlerweile zu einer existenziellen Bedrohung durch Fortpflanzungsschwund geworden ...
Erst das Fanal Dutroux und einige spektakuläre Kindermorde durch sexualsüchtige Wiederholungstäter brachten in den 90-er Jahren den Paragraphen 176 wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung.
Doch der ideologische Trend auf dem Sektor Sexualität blieb davon unbehelligt, im Gegenteil: Weiter und immer ausführlicher müssen unsere Kinder jetzt vom Kindergarten- und Grundschulalter ab mit der „heeren Göttin Sexualität" vertraut gemacht werden. Immer drastischer werden sie über Filmmaterial sogar in den „Öffentlich Rechtlichen", ab früher Abendstunde mit dem von allen Fesseln befreiten Trieb konfrontiert. Neuerdings ist im PC für jeden Jugendlichen per XXX der Zugang zur Pornographie möglich geworden.
„So herrsche denn Sexus", heißt die Devise - nach wie vor, von der Wiege bis zur Bahre, und bitte um Himmels Willen bei allen, bei den Behinderten ebenso wie bis zu den 90-jährigen: „Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich zum Orgasmus komm" oder auch: „Mit den Mädchen haben wir ausgebrütet, wie man die kleinen Kinder verhütet", bleibt Sex weiterhin mit ähnlichen griffigen Parolen die vom Triebziel abgelöste diktatorische Norm.
Die Taubheit, die dadurch entstanden ist, ist ubiquitär, ohne dass die Bevölkerung das Hohngelächter der Hölle wahrnimmt; denn kaum jemals wird der Zusammenhang mit einer unfasslichen Ungeheuerlichkeit erkannt, thematisiert und angeprangert: Dem Fakt, dass es weltweit mittlerweile mehr als eine Million geschändete und getötete Kinder gibt, wie UNICEF immerhin klagt, ja, dass Deutschland „Spitzenreiter ist auf dem großen internationalen „Sklavenmarkt für Kinder" mit dem Firmennamen „Human Trafficking". Mit Hilfe internationaler Netzwerke werden Kinder zu Opfern eines Menschenhandels, dessen Apostrophierung „verbrecherisch" gewiss noch geschönt wäre! Hier werden Kinder und Jugendliche jeden Alters gekauft, geraubt, missbraucht, als Ware weitergegeben, geschändet, gequält, getötet - oft auch mit dem Ziel dieser Täter, die Organe der Opfer als Ersatzteile zu verkaufen!
Eigentlich ist das doch überhaupt gar nicht einmal als Alptraum denkbar! Wie konnte sich dieser Abgrund aller Abgründe in der Moderne in dieser Weise auftun? Aus kannibalistischer, grausamster Geldgier allein? Nein, schlimmer noch: Es ist dies eine Folge der so erfolgreich verbreiteten Entfesselung der Sexualität vom Kindesalter an!
Die Pervertierung der Natur bei dem großen Lebensbeweger Fortpflanzungstrieb durch die totale Ablösung von seinem Triebziel macht süchtig und bewirkt, dass eine Vielzahl eigentlich unbescholtener Männer in diese Falle gerät. Viele reisen sogar dorthin, wo Hoffnung auf Befriedigung ihrer immer drängenderen Sucht besteht. In jüngster Zeit ist durch das Internet dergleichen Verwirklichung der einst total Befreiten - unter Verlust ihrer Willensfreiheit - so groß geworden wie ein Scheunentor. Sexualsucht bleibt bei Indirektem, lediglich Digitalem, so wenig stehen wie der Alkoholabhängige beim Bier. Der Süchtige braucht den gesteigerten Kick. Beim Alkoholiker ist das der Gin am Morgen, beim Sexualisierten als schauerlichstes, nicht mehr abweisbares Wunschziel der Verkehr mit einem Baby!
Was für ein entsetzlicher Zustand unserer Zivilisation! Was für ein Sündenfall gegenüber dem kostbarsten Geschenk, dass uns Menschen zuteil werden kann: dem Kind, mit all seinem Vertrauen auf unsere Liebe, auf unsere Verantwortung im Anbetracht seiner Hilflosigkeit!
Der rollende Augenaufschlag der Claudia Roth mit einer Erklärung, die die Umtriebe nun plötzlich leugnen will, muss uns deshalb als ein winziges Aufleuchten der Hoffnung am Horizont erscheinen:
Lässt sich die erschreckende Wahrheit, mit diesem Trend womöglich „tierischer als jedes Tier" zu werden, nicht länger unter der Decke halten?
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Wie berechtigt die Skepsis und Sorge von Meves ist, zeigt die Absicht der Linken, die laut BILD (03.06.13) per Gesetz durchsetzen wollen, dass Kindern bereits in der Grundschule „sexuelles Leben von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Intersexuellen" vermittelt wird.
03.06.13 | Linke wollen „SCHWUL–Unterricht“ einführen | Bild |
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Leserbriefe
Selbstkritische Sonden auch bei JUNGEN GRÜNEN ansetzen
Wenn sich erstmals Ansätze zu ehrlicher Selbstkritik bei den Bündnis-Grünen zeigen sollten (bisher fast unvorstellbar!), dann sollte die Parteivorsitzende auch nicht die Augen vor den Tatsachen schließen, die sich beim Würzburger Beschluss der JUNGEN GRÜNEN vom 19. Nov. 2007 zeigten. Die Würzburger Äußerung, die bisher nie einer öffentlichen kritischen Revision unterzogen wurde, dokumentiert die ganze sozialethische Verworrenheit und die sozialromantische Traumtänzerei, die sich dort unter dem Einfluss der führenden LSVD-Vertreter ausgebreitet haben. Dieser Beschluss markiert bis heute für alle, die noch verantwortlich denken können, die Wende zum moralischen Niedergang der Jungen Grünen in die Zukunftslosigkeit. Ist Claudia Roth tatsächlich bereit, auch hier die selbstkritischen Sonden anzusetzen?
Rolf-Alexander Thieke, evang. Pfr. und Rel.lehrer
kaum denkbar
Lieber Herr Thieke,
die Grünen haben schon wieder ihre Richtung geändert. Da sucht man krampfhaft Fehler bei der Bundeskanzlerin und an allen möglichen Stellen der politischen Gegner in der Hoffnung, dass es bei den Menschen des Landes mit der Pädophilie ganz schnell in Vergessenheit gerät. Die Frage ist nur, ob sich unsere Bürger wirklich so in die Irre führen lassen. Aber die Grünen haben immer noch viele Anhänger. In der Realpolitik, z.B. BW, sieht es dann mit den immer geforderten politischen Änderungen auch so ganz anders aus. Also, liebe Grüne, nicht ablenken von den eigenen Fehlern und auf andere zeigen, sondern endlich mal dazu stehen.