12.11.08
Frontal21 ein "ewiger Nörgler" wie Bischof Mixa?
1,9 Millionen arme Kinder bekommen keine Winterstiefel von Ministerin von der Leyen
(MEDRUM) Frontal21 bezeichnete in seinem gestrigen Sendebeitrag die Kindergelderhöhung als Mogelpackung. Bei den Ärmsten reicht die beschlossene Erhöhung - entgegen der Behauptung der Familienministerin Ursula von der Leyen - nicht für die Winterstiefel. Sie müssen barfuß durch den Winter kommen.
Ursula von der Leyen hatte beim 4. UNICEF-Forum "Kinder in Deutschland" in Berlin den Bischof von Augsburg Walter Mixa in Mißkredit gebracht, weil dieser die erstmalige Erhöhung des Kindergelds nach 7 Jahren von 10 Euro als zu gering kritisierte. Diese ewigen Nörgler machten sie wütend, ließ sie Peter Hahne im Gespräch wissen als er fragte, ob Bischof Mixa denn nicht ein bißchen recht habe. Nein, dafür zeigte sie kein Verständnis. Eben dieser Bischof möge die Kindergelderhöhung nicht, man habe sie trotzdem gemacht, so Usula von der Leyen. 10 Euro für ein Kind seien schon 120 Euro im Jahr, und das seien schon die Winterstiefel, rechnete sie vor. Damit war für die Ministerin die Kritik des Bischofs als die eines ewigen Nörglers erledigt.
Ursula von der Leyen versäumte es bei ihren Entgegnungen nicht nur, sich mit der Kritik des Bischofs sachlich und respektvoll auseinander zu setzen, sie versäumte es auch darauf hinzuweisen, dass es bei 1,9 Millionen Kindern nicht einmal für Winterstrümpfe reicht. Denn, wie gestern Abend Frontal21 feststellte, die 10 Euro Erhöhung des Kindergelds wird bei den Kindern von Hartz IV-Empfängern als Einkommen angerechnet und von den Hartz IV-Leistungen wieder abgezogen. Für die Kinder, die in Armut leben, bleibe deshalb nichts übrig, weil der Staat mit der linken Hand das nehme, was er mit der rechten Hand gebe, stellte Frontal21 klar. An fast 2 Millionen Kindern geht also die Kindergelderhöhung völlig spurlos vorbei. Frontal21 bezeichnete dies darum als Mogelpackung. Ein angefragtes Interview wurde vom Ministerium der Ministerin von der Leyen verweigert.
Die Frage von Peter Hahne, ob Bischof Mixa nicht doch ein bißchen recht habe, braucht der Ministerin von der Leyen nicht noch einmal gestellt zu werden. Der Sendebeitrag von Frontal21 hat diese Frage eindeutig beantwortet. Dass es für viele Kinder gar keine Kindergelderhöhung gibt, die ihnen nicht vom Staat wieder weggenommen wird, hatte Frau von der Leyen verschwiegen, als sie Bischof Mixa beim UNICEF-Forum als ewigen Nörgler und Neinsager an den Pranger stellte. Keine Winterstiefel also für die in Armut lebenden Kinder, für sie ist die Kindergelderhöhung eine Nullrunde. Die Winterstiefel, die bei der letzten Kindergelderhöhung in 2001 gekauft werden konnten, sind längst zu klein geworden. Das Verhalten der Ministerin dürfte von ihnen jetzt erst Recht als Beleidigung empfunden werden. Dann wäre es doch wenigstens besser gewesen, zu schweigen: Si tacuisses, philosophus mansisses. Nicht für Bischof Mixa, versteht sich, doch für Frau von der Leyen. Bischof Mixa hatte mit seiner Kritik den Nagel auf den Kopf getroffen.
MEDRUM-Artikel -> Halten Sie diese Polemik für richtig, Frau Ministerin?
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Leserbriefe
Frontal nennt Erhöhung des Kindergeldes Mogelpackung
Lieber Herr Heinz, das war goldrichtig; schönen Dank für diese klare Stellungnahme und die Ehrenrettung von Bischof Mixa! Ihr N. Timpe
Familienpolitik Frau von der Leyen
Die ganze Familienpolitik ist eine Mogelpackung. Die Ministerin zerstört die Familie, sie entrechtet die Kinder. Die Ausbeutung der Frauen zugunsten der Wirtschaft und zu Lasten der Kinder ist unchristlich. Wann wird dieser Frau diese Macht entzogen?
Vorsicht Mogelpackung
Diese unsägliche Frau von der Leyen ist neben Herrn Steinbrück und Ulla Schmidt so ziemlich das unerträglichste was die gegenwärtige Regierung zu bieten hat. Während es bei den beiden anderen Herrschaften "nur" ums Geld geht, ist bei Frau von der Leyen noch wesentlich mehr im Spiel. Hier soll ein anderes Familienbild durchgesetzt und mittels Gender Mainstreaming die Gesellschaft bis in die Geschlechterrollen hinein tiefgreifend verändert werden. Das raffinierte an diesem Zerstörungswerk ist, dass Frau von der Leyen zwar viel von Familie redet, damit aber etwas ganz anderes meint als viele Menschen, insbesondere Christen darunter verstehen, d.h. die Begrifflichkeiten sind gleich geblieben, der Inhalt dahinter ist aber ein ganz anderer. Das ist in etwa so als wenn man eine harmlose Medizin mit einem schönfärberischen Etikett verkauft, in der Flasche ist aber E605 drin. Darum merke: Nicht überall wo Familie draufsteht ist Familie drin. Diese Frau ist gemeingefährlich.
Familienpolitik
Frau Familienministerin v.d. Leyen geht es nicht um das Kindeswohl, wie bei vielen anderen Abgeordneten auch. Unsere Kinder sind das schwächste Glied in der Gesellschaft. Ob die Kinder materiell oder seelisch verarmen interessiert keinen. Niemanden interessiert es, welche Schäden z. B. Scheidungskinder erleiden infolge der ständigen Befragungen durch Gutachter, Familienrichter und Jugendämtern. Wie viele unfähige Menschen im empfindlichsten Bereich der Kinder hier am Werk sind, lässt einen verzweifeln. Alles wird zum Wohle des Kindes deklariert, was aber gar nicht dem Kindeswohl entspricht, sondern es wird mit anderen Hintergedanken durchgeführt, in der Hoffnung der Bürger merkt dies nicht.
Ich habe persönlich am 1. Sept. 2008 Frau Bundesfamilienministerin v. d. Leyen Unterlagen über die Ausgrenzung eines Elternteils übergeben sowie die Auswirkungen für die Kinder - Resonanz keine.
Wenn es unseren Kindern gut gehen würde, benötigten wir nicht so viele Kinder- und Jugendtherapeuten. Und sollten wir eine Therapeuten benötigen, haben wir mit Wartezeiten von 1 bis 1 1/2 Jahren zu rechnen, da diese vollausgelastet sind und es in den Regionen nur eine bestimmte Anzahl von Zulassungen gibt. Dass der Bedarf aber höher ist auf Grund unserer unfähigen (verfehlten? Familienpolitik) interessiert niemanden.
Hauptsache es werden 500 Mehrgenerationenhäuser eingeweiht und Frau v. d. Leyen kann Ihre Öffentlichkeitsarbeit als Mutter der Nation betreiben.