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Feierstunde der Aussöhnung zwischen Deutschen und Tschechen


18.11.10

Feierstunde der Aussöhnung zwischen Deutschen und Tschechen

Erzbischof Zollitsch und Europaabgeordneter Kastler auf Einladung von Erzbischof Dominik Duka in Prag

(MEDRUM) Es ist ein Treffen von historischer Dimension: Zwanzig Jahre nach dem ersten Briefwechsel zur Versöhnung
zwischen deutschen, tschechischen und slowakischen Bischöfen kommen der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch und der Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz, Erzbischof Dominik Duka OP, heute am 18. November in Prag zusammen. Von deutscher Seite aus nimmt an der Delegation auch der 36-jährige CSU-Europaabgeordnete Martin Kastler, Bundesvorsitzender der katholischen Ackermann-Gemeinde, teil.

Im Mittelpunkt des heutigen Besuchs stand eine Feierstunde auf Einladung von Erzbischof Dominik Duka. Das Treffen dient zur Erinnerung an den Briefwechsel zur Versöhnung zwischen Deutschen, Tschechen und Slowaken aus dem Jahre 1990. Die Feierstunde wird in Zusammenarbeit mit der Ackermann-Gemeinde durchgeführt und steht unter dem Leitwort "Die Wahrheit und die Liebe machen uns frei".

Kastler dazu in seiner Rede: "Der Briefwechsel, an den wir heute erinnern, steht für den Beginn einer neuen Ära unserer Nachbarschaft nach Mauerfall und Samtener Revolution. Ich danke den Bischöfen für ihren Mut und gratuliere ihnen." Die Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen, auch zwischen Sudetendeutschen und Tschechen, sei durch die gemeinsamen Bemühungen vieler Menschen guten Willens erkennbar weiter vorangekommen. Menschen aller Gesellschaftsschichten seien einander näher gekommen. Versöhnung werde gelebt und auf vielfältigste Weise über Grenzen und alte Gräben hinweg gestaltet, so Kastler. An dem Ziel einer versöhnten Nachbarschaft in Europa müsse weitergearbeitet werden,  betonte Kastler, damit in naher Zukunft gesagt werden könne: "Die beiden Völker haben ihre Lektion aus den Verwirrungen des 20. Jahrhunderts gelernt und pflegen eine vorbildliche Zusammenarbeit. Sie leben Freundschaft als Deutsche und Tschechen - als Europäer."

Martin Kastler, der schon vor Wochen anlässlich eines Gesprächs mit dem tschechischen Botschafter in Deutschland, Dr. Rudolf Jindrák, für eine neue Ära der Partnerschaft zwischen Tschechien und Bayern geworben hatte, zeigte sich am Rande des Festakts überzeugt davon, "dass die beiden Länder schon bald auf höchster Ebene neu ins Gespräch finden".

Die Ackermann-Gemeinde wurde 1946 von katholischen Heimatvertriebenen unter anderem aus Böhmen und Mähren gegründet. Ihr Gründungsziel ist die positive Bewältigung ihres Schicksals. Heute konzentriert sich die Ackermann-Gemeinde insbesondere auf die deutsch-tschechische und deutsch-slowakische Nachbarschaft. Auf tschechischer Seite wurde die Ackermann-Gemeinde vor elf Jahren gegründet. Bundesvorsitzender ist seit 14. März 2010 der Europaparlamentarier Martin Kastler. Geistlicher Beirat auf Bundesebene ist Prof. Dr. Albert-Peter Rethmann.