17.11.10
Evangelischer Arbeitskreis (EAK) der CDU Rems-Murr: "Vorrang für Lebensschutz"
EAK-Kreisvorsitzende David Müller begrüßt Parteitagsbeschluß gegen Präimplantationsdiagnostik (PID)
(MEDRUM) Nach einer intensiven und der tiefgreifenden ethischen und menschlichen Problematik angemessenen Diskussion habe sich der CDU-Bundesparteitag am 16. November in Karlsruhe mit knapper Mehrheit dafür ausgesprochen, an dem bereits vor mehreren Jahren von der CDU beschlossenen Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) festzuhalten, erklärt David Müller, Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreis (EAK) der CDU Rems-Murr, in einer Pressemitteilung vom Mittwoch.
„Für den Evangelischen Arbeitskreis (EAK) der CDU Rems-Murr begrüße ich diesen Parteitagsbeschluss" sagte der EAK-Kreisvorsitzende. Mit einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom Sommer 2010 sei sichtbar geworden, dass das geltende Embryonenschutzgesetz keine ausreichende Regelung für die Reagenzglas-Untersuchung befruchteter menschlicher Eier auf Erbkrankheiten oder Behinderungen enthalte.
„Bereits kurz nach dieser Entscheidung forderte der EAK Rems-Murr die CDU/CSU-Bundestagsfraktion auf, diese Lücke durch ein Verbot der PID zu schließen" betont Müller. In der Folgezeit habe der EAK Rems-Murr die Forderung auf CDU-Parteitagen, aber auch in Briefen z.B. an die FDP-Parteispitze in Bund und Land wiederholt. Er fordere die Abgeordneten der CDU im Deutschen Bundestag jetzt auf, bei ihrer Entscheidung die Diskussion und den Beschluss beim CDU-Bundesparteitag zu berücksichtigen.
Für den EAK der CDU Rems-Murr beginne - wie für die Mehrheit der Delegierten des CDU-Bundesparteitags - menschliches Leben mit der Entwicklung des Embryos. Dabei spiele es keine Rolle, ob diese Entwicklung auf natürlichem Weg im Mutterleib oder mit Hilfe medizinischer Verfahren im Reagenzglas einsetze. Ab diesem Zeitpunkt genieße menschliches Leben aus ethischen Gründen, nach christlichen Werten und auf der Basis unseres Grundgesetzes absoluten Schutz.
„Der EAK Rems-Murr respektiert aber auch die Argumente der Befürworter der PID", hebt Müller hervor. In der Abwägung des Wunsches von Eltern, Risiken durch Erbkrankheiten oder genetisch bedingte Behinderungen für ihr Kind möglichst auszuschließen, mit dem Lebensrecht entstehenden menschlichen Lebens stehe aber der EAK Rems-Murr eindeutig auf der Seite des Lebensschutzes. „Diagnosen auf solche Risiken müssen beim Stand der genetischen Forschung auch getrennt bei den Eltern möglich sein, ohne dazu Embryonen, von welchen viele überzählig sind, erzeugen zu müssen" forderte David Müller. Auf jeden Fall lohne es sich, auf diese alternative Diagnosemöglichkeit Forschungsanstrengungen zu richten. Mit dieser Alternative könne das Thema PID in seiner jetzigen Form erledigt und zugleich dem Anliegen von Eltern Rechnung getragen werden.
Auf alternative Untersuchungsmethoden wurde bei der Debatte auf dem CDU-Parteitag in mehreren Redebeiträgen hingewiesen. So könnte beispielsweise durch Gelbkörperuntersuchungen an der Eizelle bereits vor einer Befruchtung wichtige diagnostische Erkenntnisse gewonnen werden.
Copyright www.medrum.de
Bleiben Sie mit unserem Newsletter auf dem Laufenden!