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Evangelische Allianz will konstruktive Beziehung zum künftigen Landesbischof in Baden


22.07.13

Evangelische Allianz will konstruktive Beziehung zu Cornelius-Bundschuh

Badische Landessynode wählt Jochen Cornelius-Bundschuh mit großer Mehrheit zum künftigen Landesbischof

(MEDRUM) Mit beindruckend klarer Mehrheit setzte sich Jochen Cornelius-Bundschuh bei der Wahl des künftigen Landesbischofs der Evangelischen Kirche in Baden in der Landessynode durch. Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), gratulierte dem siegreichen Kandidaten und brachte den Wunsch nach einer „konstruktiven Beziehung“ zum Ausdruck.

Am 19. Juli wählte die Landessynode in Bad Herrenalb den 55 Jahre alten Theologieprofessor Cornelius-Bundschuh (Karlsruhe) zum Nachfolger von Landesbischof Ulrich Fischer. Cornelius-Bundschuh erhielt im vierten und entscheidenden Wahlgang 61 von 70 abgegebenen Stimmen und übertraf damit deutlich die notwendige Zweidrittelmehrheit.

Die Wahlkommission hatte zuvor insgesamt 58 Personenvorschläge, davon 24 Frauen, 25 Theologen und Theologinnen von außerhalb der Landeskirche und 33 im Dienst der badischen Landeskirche erhalten. Aus diesem Kreis verblieben nach der Vorauswahl drei Kandidaten, allesamt Vertreter der "theologischen Mitte",  wie die Synodalpräsidentin Margit Fleckenstein feststellte. Bei ihrer Begründung des Wahlvorschlages betonte Fleckenstein:

"Die Kommission hat nie beabsichtigt, mit der Bischofswahl einen Wettbewerb unterschiedlicher theologischer Positionen zu eröffnen. Sie vertraut dabei vielmehr auf die Fortsetzung der bisherigen guten badischen Kirchenleitungspraxis, das Bischofsamt als ein Amt der Einheit zu sehen. Wer die Landeskirche geistlich leitet, hat darauf zu achten, dass theologische Vielfalt und Frömmigkeitsformen sich entfalten können, aber keine Extreme zugelassen werden, die der Grundordnung widersprechen. Die Landesbischöfin bzw. der Landesbischof hat zugleich die Aufgabe zu verhindern, dass die Unterschiedlichkeit in den Glaubensformen nicht dazu führt, sich gegenseitig zu bekämpfen. Die badische Landeskirche ist und bleibt als unierte Kirche eine Einheit in der Verschiedenheit. Dies zu garantieren erwartet die Bischofswahlkommission von den Kandidierenden."

Cornelius-Bundschuh werde das wichtige Bischofsamt in einer sehr bewegten Zeit übernehmen, meinte Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz.  Den Kirchen und Gemeinden in Deutschland werde nicht automatisch Rückenwind gewährt. Steeb wünscht sich eine konstruktive Beziehung zwischen dem künftigen Landesbischof und der Dachorganisation von Evangelikalen aus Landes- und Freikirchen. Dies sei auch in der Vergangenheit so gewesen, meinte Steeb weiter. Steeb: „Wir waren zwar nicht immer einer Meinung, hatten aber eine gute Gesprächsbasis. Wir möchten dies sehr gerne fortsetzen und vertiefen.“

Der amtierende Landesbischof Ulrich Fischer (64) übt sein Amt seit 1998 aus und wird am 1. Juni 2014 in den Ruhestand treten. Sein frisch gewählter Nachfolger, der aus Fulda stammende Jochen Cornelius-Bundschuh, ist theologischer Ausbildungsleiter der badischen Landeskirche. Von 2004 bis 2009 war er Direktor des Predigerseminars Hofgeismar bei Kassel, von 1995 bis 2001 war er Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Fuldabrück. Im Jahr 2000 habilitierte er mit der Schrift „Kirche des Wortes - Homiletisch interessierte Beiträge zu Predigt und Gemeinde“

Cornelius-Bundschuh wurde für zwölf Jahre gewählt und plädierte in einem ersten Wort an die Synode für ein offenes, gutes und auch kritisches Miteinander innerhalb der badischen Landeskirche und der Ökumene. Der designierte Landesbischof ist seit 1986 mit der Theologin Ulrike Bundschuh verheiratet, die Pfarrerin in Karlsruhe-Durlach ist. Das Ehepaar hat drei Kinder.


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