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Eva Herman mit eigener Talksshow und "reichlich Prominenz" bei familyfair.tv


12.06.09

Eva Herman mit eigener Talkshow und "reichlich Prominenz" bei familyfair.tv

Start des Comebacks mit Pressekonferenz im Hotel Golden Tulip am 16. Juni in Berlin

(MEDRUM) Mit einer Pressekonferenz im Hotel Golden Tulip am 16. Juni 2009 um 11.00 Uhr in Berlin wird der Versuch eines TV-Comebacks der ehemaligen ARD-Nachrichtensprecherin Eva Herman eingeleitet: "Eva Herman startet bei einem neuen Internet-TV-Sender eine eigene Talkshow", kündigt das neu kreierte Internetportal "familyfair" in einer Pressemitteilung an.

Wie SPIEGEL-ONLINE berichtet, wird der neue Internetsender "familyfair.tv" von einem in Hamburg ansässigen Verein "Familie Direkt e.V." betrieben, zu dessen Mitgliedern dem Spiegel zufolge Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, und die Fürstin Gloria von Thurn und Taxis gehören sollen. Von familyfair werden als Mitglieder auch Karl Heinz van Lier, der Leiter des Bildungswerkes Mainz der Konrad-Adenauer-Stiftung, und Maria Steuer, die Vorsitzende des Vereins "Familie e. V." (Initiator des Deutschen Familiennetzwerks), genannt. Der neu gegründete Verein "Familie Direkt e.V." betreibt neben dem Internetsender auch die Internetplattform "familyfair", die mit "reichlich Prominenz" überzeugen will, wie es in der Pressemitteilung von "familyfair" heißt.

Im Rahmen ihres Comebacks wird Eva Herman eine eigene Talkshow moderieren, die nach ihrem gleichnamigen Buch "Das Eva-Prinzip" benannt ist. Als Gast ihrer ersten Sendung ist unter anderem der Komiker Karl Dall angekündigt. Neben ihr wird ferner die Vorsitzende des Vereins "Familie e.V.", die Kinderärztin Dr. Maria Steuer, einen Stammplatz im neuen TV-Sender haben. Steuer soll ab Sommer wöchentlich im Direktchat zu Fragen der Familienpolitik zur Verfügung stehen.

Nach einer anderthalbjährigen Pause wollte Eva Herman zunächst einen Comeback-Versuch im Privatfernsehen starten. Noch im Februar 2009 hatte sie bestätigt, dass es Testaufnahmen bei einem Privatsender gegeben hatte. Bei einer Umfrage der Bildzeitung hatten sich allerdings zwei Drittel der Leser gegen oder negativ über ein Comeback der bekannten TV-Moderatorin ausgesprochen. Einem Comeback bei der ARD stand eine Niederlage vor Gericht entgegen. Herman hatte einen Prozeß zur Wiedereinstellung bei der ARD in zweiter Instanz verloren. Der neue TV-Auftritt von Eva Herman im Netz könnte eine Alternative zu ihren bisherigen, noch nicht erfolgreichen Comebackversuchen in öffentlichen oder privaten TV-Sendern des Fernsehens sein, über die im Februar dieses Jahres berichtet wurde.

SPIEGEL-ONLINE kommentierte das neuerliche Engagement von Eva Hermann mit den Worten: "Damit gerät die ehemalige 'Tagesschau'-Sprecherin und NDR-Talkerin, die wegen ihrer Äußerungen zur Familienpolitik der Nationalsozialisten entlassen worden war, abermals in den Dunstkreis äußerst traditionellen Gedankenguts. Denn zu den Mitgliedern von "Familie Direkt e.V." gehören unter anderem Hartmut Steeb, Generalsekretär der Evangelischen Allianz ..."

Eva Herman ist Autorin von drei "Prinzipien"-Büchern: "Das Eva-Prinzip", "Das Prinzip Arche Noah" und "Das Überlebens-Prinzip". Wegen ihres Buches "Das Eva-Prinzip" mußte sie ihre Tätigkeit als Nachrichtensprecherin in 2006 allerdings aufgeben. Danach wurde wegen unglücklich formulierter und verzerrt wiedergegebener Äußerungen bei der Präsentation ihres Buches "Das Prinzip Arche Noah" in 2007 ihr Vertrag als TV-Moderatorin beim NDR beendet. Für familyfair.tv dürften die Verhältnisse genau umgekehrt liegen. Für ihre neue Talkshow im Netz sind ihre Bücher kein Hinderungsgrund, sondern dürften vielmehr eine wesentliche Voraussetzung dafür sein, dass familyfair und familyfair.tv Aufmerksamkeit geschenkt wird und gegründet werden konnten. Es ist erklärtes Ziel von Eva Herman, sich in der Öffentlichkeit zu Familienthemen zu äußern. Dafür scheint family.tv die geeignete Plattform zu bieten.

Wie nützlich diese Talksshow für Familien sein wird, bleibt abzuwarten. Eine generell kritische Haltung zu Talkshows im Allgemeinen und politischen Talkshows im Besonderen nimmt Altbundeskanzler Helmut Schmidt ein. Über ihre Nützlichkeit sagt er im Gespräch mit Giovanni di Lorenzo: "Richtig ist, dass ich die Talkshows nicht sonderlich nützlich finde. ... Es geht darum, ob Hemd und Schlips zum Anzug passen. Bei den Frauen geht es darum, ob die Frisur zum Gesicht passt. Das sachliche Gewicht eines Arguments tritt dahinter zurück."

Das Internetportal Meedia sagt zum Comeback im Internet: "Herman ist nicht die erste Fernsehprominente, die nach einer gescheiterten TV-Karriere einen Neustart im Internet probiert. So versuchten sich Bärbel Schäfer und Margarethe Schreinemakers an eigenen Talk-Shows im Netz. Andreas Türck produziert das Mode- und Lifestylemagazin "Bunte life".

Der erneute Auftritt von Eva Herman und die Berichterstattung in den Medien könnte auch erneut Zündstoff für Kontroversen um die ehemaligen Äußerungen der TV-Prominenten zur Familienpolitik liefern. Denn im Internetportal Meedia heißt es, Eva Herman habe bei einer Buchpräsentation wörtlich gesagt: "Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die Achtundsechziger abgeschafft wurden. Vieles, was in dieser Zeit hochgehalten wurde, wurde danach abgeschafft." Dieser Text entspricht jedoch nach Kenntnis von MEDRUM nicht der Originalaussage von Eva Herman, über die auch MEDRUM berichtete, sondern ist dem Spiegel-Artikel "NDR feuert Eva Herman" vom 09.09.2007 entnommen.

Tatsächlich hatte Eva Herman gesagt: Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles das, was wir an Werten hatten, es war 'ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nicht mehr stehen bleiben." Eva Herman hatte Anfang 2008 bereits einen Prozeß gegen die dpa gewonnen, weil sie falsch zitiert wurde und bekam in zwei Fällen, in denen sie von Medien falsch dargestellt wurde, ein Schmerzensgeld von jeweils 10.000 Euro gerichtlich zugesprochen.

Weitere Information

-> Familie Direkt e.V. (Webpräsenz wird von der Firma "sparq design" (Hamburg) aufgebaut)

-> familyfair

Familie Direkt e.V. und familyfair arbeiten mit Partnerportalen, unter anderem mit dem Internetportal "sevenload", zusammen und bewerben sich über gegenseitige Verlinkungen.

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Zum Internetangebot von "sevenload" gehören weniger Familienthemen, sondern Themen und Videos wie bigbrother-videos, zum Beispiel "Liebe, Lust und Leidenschaft (Marcel und Geraldine treiben es im Himmel...) "oder "Liebe in der Luft". "sevenload" empfiehlt und bietet ebenso Erotik-Videos an.


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Weitere Information -> sevenload

Finanzieren will der Verein Familie Direkt e.V. den neuen Sender über Spenden und Werbung. Marketing und Multimedia-Unterstützung für das Internetportal und den TV-Sender leistet die Firma Quer Marketing, eine Service-Agentur für Online-Marketing Strategien mit Sitz in München.

Das Impressum von familiyfair.de nennt als Spendenkonto von "Familie Direkt e.V. bzw. familiyfair":
Bank für Sozialwirtschaft Hamburg, Konto 8448 9008, BLZ 251 205 10.


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