01.06.09
EuroPride 2009 droht ein Flop zu werden
Die Familienlobbby Schweiz (FLS) beanstandet unangemessene Verwendung staatlicher Gelder
Tele Züri berichtete in den ‚ZüriNews' vom Pfingstsonntag, 31. Mai 09 über das mangelnde Interesse an der EuroPride 09 in Zürich. Die Anlässe seien so schlecht besucht, dass das Organisations-Komitee einzelne Events annulliert habe und mittlerweile in die Kritik der Homosexuellen geraten sei, teilt die FLS mit.
Die EuroPride wurde als das grösste gesellschafspolitische Gay-Festival Europas zu Gast in Zürich angkündigt. "Mit diesem grössten Schwulen Anlass, den Zürich je gesehen hat, hält auch wieder der LockerRoom Einzug in die Stadt.", schrieb "fameontour". Statt Zehntausender seien es bisher jedoch nur Hunderte gewesen, die an den verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen haben, berichtet heute die FLS. Tele Züri News melden am 31.05.09: "Mangelndes Interesse: Europride wird sogar von Homosexuellen kritisiert." Die FLS kritisiert besonders, dass von politisch Verantwortlichen große Summen Staatsgelder in die Euro Pride 2009 geflossen sein. Die FLS erklärt dazu in ihrer Pressemitteilung vom 01.06.09:
Veranstalter hoffen auf Erfolg des Stadtfestes
"Die von Tele Züri gezeigten Bilder sprechen für sich. An einem Tanz-Event sind einige wenige Homopaare zu sehen, die sich um ästhetische Bewegungsabläufe bemühen. Ein Aerobic-Training hat immerhin ein gutes Dutzend Besucher in die Turnhalle gebracht. Andere sportliche Veranstaltungen, allen voran das Fussball-Turnier, musste wegen mangelndem Interesse abgesagt werden. Die verbleibenden Hoffnungen der Veranstalter klammern sich nun wohl an das bevorstehende Stadtfest vom 5. - 7. Juni 09. Der Wetterbericht, den Tele Züri nach der Misserfolgsmeldung brachte, lässt aber nichts Gutes erwarten. Wettertafeln mit dunklen Wolken und Blitzen deuten für Freitag und Samstag auf Gewitter hin. Sollten das Stadtfest und die Parade vom 6. Juni baden gehen, würde die Euro Pride 2009 definitiv als Flop enden.
Wer initiierte den Hype?
Was wäre aus dem Misserfolg zu lernen? Dass man auch mit massiver Begünstigung durch Behörden und Medien keinen Erfolg garantieren kann! Bei der Auswertung des Tatbestandes wird sich die Frage stellen, wer den ‚Hype' erzeugt hat. 80 - 100'000 Besucher waren der Euro Pride prophezeit worden (NZZ 11.10.06; Tages-Anzeiger 09.01.08). Wer hat die Zahl in Umlauf gesetzt? Wurde sie generiert, um Eindruck bei der Zürcher Stadtregierung und potenziellen Sponsoren zu erzeugen?
Offenbar liessen sich Politiker und Sponsoren von den grossen Prognosen beeindrucken. Beim ehemaligen Stadtpräsidenten, Dr. Elmar Ledergerber SP, stiess das Pride-OK auf grosses Wohlwollen. Für das bevorstehende Stadtfest wurde der Euro Pride das Stadtzentrum mit Stadthausanlage und Münsterhof gegeben. Das Limmatquai wurde beflaggt. Der Markt auf den Bürkliplatz musste trotz Einkommenseinbussen für die Marktfahrer auf den Donnerstag verschoben werden. Natürlich wird auch die Bahnhofstrasse für die Parade gesperrt. So können zufällig anwesende Passanten zu den Besuchern gezählt werden.
Rosa Filz sponsert öffentliche Gelder
Doch die Behörden begünstigten die Euro Pride nicht nur logistisch. Zürich Tourismus, dessen neuer Präsident inzwischen Elmar Ledergeber heisst, butterte 100'000 Franken in die internationale Werbung für den Anlass. Wie viel Steuergeld ‚Schweiz Tourismus' in die Werbung investiert hat, ist bisher nicht bekannt. Da gibt's viel rosa Filz im Hintergrund. NZZ-Journalist Kuno Gurtner hatte jedenfalls grösste Mühe herauszufinden, welchen Betrag der kantonale Lotteriefonds der Euro Pride-Kasse zufliessen liess (NZZ 16.05.09). Der Fonds, welcher der kantonalen Finanzdirektion untersteht, gab sich alle Mühe, der Öffentlichkeit die 100'000 Franken zu verheimlichen, die der Euro Pride zugesprochen wurden.
Nun, das tendenziöse Gemauschel hat nichts genützt. Sponsoren wie Coca Cola und Red Bull werden sich grün und blau ärgern. Statt der Zehntausende, die vorausgesagt wurden, sind es bisher wohl ein paar hundert, die an den Anlässen der Euro Pride teilgenommen haben. Bleibt zu hoffen, dass die Sache ein politisches Nachspiel hat und die Verantwortlichen nicht auf ‚Politics as usual' machen."
Die Verantwortlichen des Homo-Festivals hatten zuvor bei ihrer Medienkonferenz am 29.04.2009 mitgeteilt, dass sie gegen die Familienlobby Schweiz (FLS) gerichtlich vorgehen wollen. Die kirchliche Lobby habe durch ihre Kampagne den Wettbewerb der EuroPride nachhaltig geschädigt. Die bisher geringe Resonanz dürfte den Veranstaltern erneut Anlaß sein, gegen die FLS gerichtlich vorgehen zu wollen. Die Familienlobby hatte bereist im Dezember 2008 eine Petition mit 5000 Unterschriften im Rathaus eingereicht, um das Homosexuellen-Festival zu verhindern.
Die Familienlobby Schweiz ist ein gemeinnütziger, kirchlich überkonfessioneller Verein nach Art. 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches mit Sitz in Zürich. Sie engagiert sich nach eigenen Worten dafür, dass möglichst viele Menschen den Reichtum des Lebens erlernen und ergreifen können.
MEDRUM-Artikel -> Meinungsfreiheit eine Einbahnstraße?
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