04.10.08
"Es war der Horror." - Interview von Jurij Below mit Eva Herman
Kontroverse Leserreaktionen im Kreuz.net
(MEDRUM) Im Internetportal kreuz.net wird heute ein Interview abgedruckt, das Jurij Below, Frankfurt, mit Eva Herman im September geführt hat. In diesem Interview nimmt Eva Herman erneut Stellung zum Eklat, der letztes Jahr durch die unterschiedlichen Wiedergaben und teilweise sinnentstellenden Auslegungen von Äußerungen bei einer Buchvorstellung ausgelöst wurde.
Noch ist nichts verloren
Auf die Kerner-Sendung im letzten Jahr angesprochen stellte Eva Herman fest: "Was sich dort abspielte, war schon mehr als merkwürdig. Wenn man fast eine Stunde lang klar und deutlich sagt, daß die Unterstellungen nicht der Wahrheit entsprechen – die Anwesenden jedoch auf geheimnisvolle Weise allesamt auf diesem Ohr taub sind und gebetsmühlenartig wiederholend ein Schuldeingeständnis einfordern – wird es einem dabei heiß und kalt. Es war der Horror." (Originialtext der Äußerungen von Eva Herman am Ende des Artikels)
Zur Kündigung des NDR und ihrem verlorenen Prozess sagt Eva Herman, es sei nichts verloren. Sie sei in die Berufung gegangen. Der nächste Gerichtstermin finde im Herbst statt.
Über die mangelnde Unterstützung aus den Reihen deutscher Intellektueller zeigte sich Eva Herman nicht verwundert. Man dürfe von den Menschen, die sich in unserer Gesellschaft rudelartig voranbewegen, auf keinen Fall zuviel erwarten, meinte sie.
Eva Herman wiederholte in diesem Interview ihre frühere Feststellung, sie habe lernen müssen, die Geschichte unseres Landes öffentlich besser nicht zu thematisieren.
Medienvertreter nicht an Familie interessiert
Besonders kritisch äußerte sie sich zur Darstellung familienpolitischer Themen durch die Vertreter der Medien. Die Medienvertreter in Deutschland seien zwischen sechzig und siebzig Prozent kinderlos. Viele von ihnen seien nicht an Familienthemen interessiert und glaubten, daß ihre eigenen derzeitigen Lebensentwürfe das „moderne Bild“ der Gesellschaft widerspiegeln.
Eva Herman nahm auch zur Frage ihres Glaubens Stellung. Es sei ihr Glaube, der ihr entscheidend weiterhelfe, sie sei allerdings nicht Mitglied in einer Kirche, weil sie nicht kirchen-, sondern gottesgläubig sei.
Kritisches Leserecho
Der Abdruck des Interviews löste eine Vielzahl kontroverser Leserreaktionen aus. Besonders kritisiert wurde, dass Eva Herman im Oktober vergangenen Jahres zum Kongress "Freude am Glauben" vom Forum Deutscher Katholiken als Rednerin eingeladen worden war, was auch massive Kritik des Vizepräsidenten des ‘Zentralrats der Juden in Deutschland’, Dieter Graumann, auslöste - ein Querschnitt:
- "Frau Herman - eine Ruferin in der Wüste"
- "Als mißliebige Person gilt hierzulande …
1) Wer nicht gerne akzeptiert, daß die Deutschen wegen des Holocausts OHNE ENDE büßen (und zahlen) müssen!
2) Wer nicht einsehen will, daß mit viel Geld und GEDULD die (als ob das genau zu wissen von Belang sei) 3-5 Mio. Muslime hierzulande (sowie weitere 10-15 Mio. nach dem EU-Beitritt der Türkei) gute , d.h. auch die Holocaust-Schuld übernehmende Deutsche werden, und nicht ausblenden will, wie die von Erdogan mit immensen Finanzmitteln ausgestattete Ditib die Kolonisierung und Islamisierung Mitteleuropas planmäßig vorantreibt auf immer mehr ausgerollten roten Teppichen.
3) Wer meint, daß das Verschwinden der Deutschen von der mitteleuropäischen Bildfläche u.a. sehr viel zu tun hat mit den bisher 9 Mio. mit Steuergeldern finanzierten, straffreien ( und meist aus sozialen Gründen erfolgten) Abtreibungen, mit der familienunfähig machenden unumschränkten Pornokratie ( 7% MWSt auf Pornohefte und Hundefutter, aber 19% auf Windeln und Schulsachen !) und mit dem von der hohen Politik gutgeheißenen und von den öffentlichen Händen gesponserten Homohedonismus."
- Habe die Sendung mit dem immer noch puperdierenden Narziß Kerner mir einigemale angesehen. Diese Sendung ist ein schlagender Beweis des Meinungsterrors unserer Medien. Warum unterstützen unsere rotberockten Seelenführer solche mutigen Bekennerinnen christlicher Werte nicht? Sind diese zu feige, zu satt, zu müde, zu alt und krank, zu gleichgültig? Ach ja, sie sind zu sehr damit beschäftigt, daß schöne Moscheen einmal unsere Kirchen ersetzen sollen. Guter Weitblick!
- Frau Herman ist mutig. Das unterscheidet sie von Politikern, Journalisten und so manchem Kirchenmann (auch Lehmann genannt, der sogar Abtreibungsscheine verteilen wollte.
- Na, wenn man die Eva Herrmann Eigenlogik anwendet, muss sie doch eigentlich dankbar für ihre Entlassung sein: So kann sie nun endlich auf dem Pfad der Tugend wandeln und sich ganz ihrem Ehemann (No.2, oder mehr?) und ihrem Kind widmen, kurz: Endlich ihrer gottgewollten Aufgabe nachkommen. Daraus folgt: Die Entlassung war ebenso gottgewollt und Frau Hermann sollte eigentlich dafür dankbar sein!
Ich finde es durchaus bewundernswert, wenn man sich für die Wichtigkeit des Mutterdaseins und der Familie einsetzt- aber doch bitte nicht von jemandem wie dieser Karrieretante, die zudem einfach zu dumm ist, um sich mit Geschehnissen der jüngeren Vergangenheit auseinanderzusetzen.)
- Durch die Verpflichtung dieser Dame als Rednerin auf dem Kongress ("Freude am Glauben") haben die Veranstalter sich doch zu diesem Glaubensbekenntnis bekannt:
In einer Kirche bin ich nicht organisiert. Ich bin also nicht kirchengläubig, sondern gottesgläubig, oder besser: Ich bin fest von des Schöpfers ewiger Anwesenheit überzeugt.
Da distanziert sich jemand expressis verbis von der Kirche – und wird von sogenannten „Kirchenverteidigern“ als Rednerin eingeladen… Tolle „Freude am Glauben“
- Auch mir gefällt die von ihr gewählte Formulierung nicht; dennoch gilt es zu bedenken, dass sie öffentlich eine klar christliche Linie vertreten hat und diese gegen eine wahrlich wilde Meute verteidigt hat.
Dafür gebührt ihr Anerkennung und Unterstützung. Gottes Segen!
- Wenn sie nicht in einer Kirche organisiert ist, warum lässt sie sich dann vom Kongreß „Freude am Glauben“ einladen?
Da musst Du sie mal selber fragen … vielleicht haben die Organisatoren ein ordentliches Honorar bezahlt … und es war Werbung für ihr Buch … wahrscheinlich rein wirtschaftliche Gründe und keinerlei religiöse!
- "Konkretes ist doch von dieser Medien-Dame noch nie vernommen worden – „christlich“ ist bei ihr ein sehr schwebender Begriff – alle Dogmatiker sollten sofort aufheulen. Madame ist eine reine Medien-Gestalt ohne überzeugte Basis – sie gefällt sich im „Gegen-den-Strom-Schwimmen“, leider ohne feste katholische Überzeugungen."
- Für Geld redet die Dame auch bei den Piusbrüdern! Und auch die würden die kirchenfeindliche Frau mit stürmischem Beifall überhäufen.
- "Ich bewundere den Mut von Frau Herman und respektiere sie."
Originaltext der Äußerung von Eva Herman, der die Kontroverse beim NDR und in den Medien auslöste (Tonbandmitschnitt):
„Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles das, was wir an Werten hatten, es war 'ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nicht mehr stehen bleiben."
Das Interview von Jurij Below mit Eva Herman ist im vollen Wortlaut im Anhang beigefügt.
Frühere MEDRUM-Artikel:
-> Eva Hermann vom Schicksal der Familie Gorber sehr berührt
-> Eva Herman gewinnt gegen dpa
-> Viel Sympathie für Eva Herma
Leserbriefe
Familienbild deutscher Journalisten
Der Journalist Jürgen Liminski, von Hause aus Außenpolitiker, auf Grund seiner Situation als Familienvater mit (ich glaube) zehn Kindern aber in Familienpolitik sehr versiert, hat ein Buch geschrieben: "Die verratene Familie. Politik ohne Zukunft", 2008. Dort sind Ergebnisse von Umfragen verwertet, wie viele Journalisten überhaupt verheiratet sind bzw. Kinder haben. Es sind unverhältnismäßig wenige. Darum ist vielerseits das Verständnis für die Familien und die Familienpolitik sehr gering. Ähnlich ist es bei den Politikern, weshalb Liminski von "politisch-medialem Establishment" spricht, das eine Politik ohne Zukunft betreibt oder bejubelt.
Bitten wir Gott um seinen Heiligen Geist um Erleuchtung! Nikolaus Timpe