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Entsetzen über Ermordung eines christlichen Hilfeteams durch Taliban


08.08.10

Entsetzen über Ermordung eines christlichen Hilfeteams durch Taliban

Acht wehrlose Ärzte der Internatial Assistance Mission und zwei Afghanen durch Taliban brutal hingerichtet

(MEDRUM)  Der Terrorakt der Taliban, bei dem sie in der vergangenen Woche zehn wehr- und schutzlose Menschen eines intenationalen Hilfeteams ermordet haben, hat breites Entsetzen in Deutschland ausgelöst. Wie die WELT einem Augenzeugen zufolge berichtete, mussten sich die Opfer in eine Reihe aufstellen und wurden dann erschossen.

Bestürzung, Trauer und Mitgefühl hat der brutale Raubmord ausgelöst, den Taliban im Norden Afghanistans an zehn Ärzten und zwei Afghanen verübt haben. Die Ärzte der christlichen Hilfsorganisation Internatial Assistance Mission (IAM) waren in Afghanistan auf Bitten von Gemeinden unterwegs, um medizinische Hilfe zu leisten. Nach einem dreiwöchigen Hilfseinsatz waren sie auf dem Rückweg nach Kabul. Sie waren ohne Begleitschutz unterwegs, als sie von Taliban überfallen und erschossen wurden. Die von Kugeln durchsiebten Leichen wurden in einem Waldgelände aufgefunden. Unter den Opfern befindet sich auch eine deutsche Ärztin.

Die Deutsche Evangelische Allianz erklärte zum Terrorakt gegen das christliche Hilfsteam:

"Das mobile Augenärzte-Team gehörte zur International Assistance Mission (IAM). Die acht erfahrenen Helfer waren aus christlichem Mitgefühl im ärztlichen Dienst für die notleidenden Menschen dort unterwegs.

Die ermordeten Helfer haben auf Einladung der örtlichen Verantwortlichen in einer Region im Norden Afghanistans, die bislang kaum Zugang zu ärztlichen Hilfe hat, kranken Menschen medizinische Hilfe gebracht. Nach Abschluss der dringend notwendigen Arbeit waren sie auf dem Rückweg nach Kabul.

Die IAM ist eine sehr erfahrene internationale Hilfsorganisation. Sie ist von dem christlichen Gedanken der grenzenlosen Nächstenliebe motiviert und hilft deshalb nach dem biblischen Vorbild des „barmherzigen Samariters" wie viele Katastrophenhelfer auch dann und dort, wo sie sich selbst in Gefahr bringen. Dabei beherzigt sie die Verhaltensprinzipien des Internationalen Roten Kreuzes sowie der Nichtregierungsorganisationen für Hilfseinsätze.

Unter anderem hält sie sich an die Vorgabe, dass Hilfe nicht dazu eingesetzt wird, eine bestimmte politische oder religiöse Haltung zu propagieren. Hilfe wird "ohne Ansehen von Rasse, Glaube oder Nationalität der Empfänger" geleistet. Darin liegt gewiss auch der Grund, dass ihre respektierte Arbeit selbst von Institutionen wie „Islamic Relief" finanziell unterstützt wird.

IAM ist seit 44 Jahren aktiv und konzentrierte sich auf Bitten der örtlich Verantwortlichen auf Hilfe im Bereich der Augenheilkunde. Inzwischen hat sie ihre Arbeit auf Gebiete wie erneuerbare Energien, psychologische Betreuung, Physiotherapie, Englischunterricht und Dorfentwicklung ausgeweitet.

Der Raubüberfall und die Ermordung von acht ausländischen Helfern und zwei Afghanen im Norden Afghanistans erfüllt die Deutsche Evangelische Allianz mit großer Betroffenheit und tiefer Trauer. Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Helfer und ihren ebenfalls trauernden Freunden in Afghanistan.

Die Taliban haben sich zu diesem Anschlag bekannt. Die FAZ schreibt dazu in einem Kommentar: "Der Mord an den Ärzten zeigt: Die 'Gotteskrieger' vom Hindukusch wollen alles Westliche aus Afghanistan vertreiben. Sie wollen den totalen Taliban-Staat, eine Diktatur des Islamismus. Diese Aussicht macht es den Staaten nicht leichter, die über den Abzug ihrer Truppen nachdenken. Auch wer in Afghanistan nichts anderes im Sinn hat, als Erblindenden zu helfen, ist nicht sicher vor jenen, die schon blind sind vor Hass."