11.12.13
Ein guter Tag im Europaparlament für die Menschenrechte
Ein Zwischenruf zur Ablehnung des Estrela-Berichtes und eines "Rechtes auf Abtreibung"
von Kurt J. Heinz
(MEDRUM) Nein, es ist kein Sieg auf ganzer Linie, wie es manche formuliert haben, die bisher so viele Niederlagen im Kampf für das Lebensrecht zu verkraften hatten. Sie hatten gestern allerdings Grund zur Freude. Nach vielen verlorenen ist dies eine gewonnene Etappe.
Die Ablehnung des Estrela-Berichtes ist eine wichtige Wegmarke, ein Zeichen, dass den Befürwortern einer grenzenlosen Abtreibung gestern Grenzen gesetzt wurden, und eine Ermutigung für alle, die sich für den Lebensschutz einsetzen. Denn es wird keine Empfehlung des EU-Parlamentes geben, aus dem Übel der Abtreibung ein Menschenrecht zu machen. Den gewaltsamen Tod eines ungeborenen und nicht gewollten Kindes zum bedingungslosen Recht der Frau zu erheben, hätte die Werte einer als zivilisiert geltenden Welt geradezu auf den Kopf gestellt.
Doch die Abstimmung war denkbar knapp; ein Hauch gab den Ausschlag: Vier von 696 Stimmen weniger und der Wert des ungeborenen Menschen wäre in den Strudel eines Abgrunds geraten, dessen teuflischer Schlund sich gerade noch einmal geschlossen hat. Dies ist vor allem der christdemokratisch geprägten Fraktion der Europäischen Volkspartei zu verdanken, und besonders jenen Abgeordneten, die dazu die nötige Initative ergriffen hatten. Es waren vier Frauen. Die alternative Resolution trägt im Kopf die Namen der MdEP Christa Klass, Astrid Lulling, Angelika Niebler und Doris Pack. Ihr Einsatz hat sich gelohnt, ebenso wie das Engagement vieler Menschen, die mit großem Einsatz für den Schutz des Rechtes auf Leben eintreten. Die Büchse der Pandorra hat sich nicht über die Hintertür "sexueller Gesundheit und reproduktiver Rechte" über ganz Europa geöffnet.
Es ist müssig hochzurechnen, wie viele ungeborene Kinder dadurch noch vor ihrer Geburt vor dem Tod gerettet wurden. Es sind auf jeden Fall viele ungeborene Menschen, deren Recht auf Leben nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt wurde, weil es eine sozialistische Abgeordnete und ihre politischen Anhänger sowie Lobbyisten der Abtreibung so wollten, weil sie im missionarischen Eifer glaubten, das Parlament für Frauen- und Gleichstellungsrechte benutzen zu können. Wer der Berichterstatterin Edite Estrela ins Auge geblickt hat, als sie nach ihrer Abstimmungsniederlage wütend die andersdenkenen Kollegen beschimpft hat, sah nicht nur, dass sie eine schlechte Verliererin ist, sondern erkannte auch, mit welcher, an Fundamentalismus erinnernde Bedenkenlosigkeit eine Frauenrechtlerin das Menschenrecht auf Leben ungeborener Kinder beiseite zu schieben bereit ist. Wer das tut, ist kein glaubwürdiger Vertreter der Menschenrechte. Doch das können all jene für sich reklamieren, die den Mut aufgebracht haben, der Versuchung des Zeitgeistes zu widerstehen und für ihre Gewissensüberzeugung zu streiten. Sie haben am Tag der Menschenrechte einen Sieg für die Menschenrechte erkämpft.
So gesehen war der gestrige Tag im Europaparlament trotz des undemokratischen und unwürdigen Auftrittes von Edite Estrela ein Tag zur Wahrung der Würde des Menschen, ein Tag, für den alle Parlamentarier und Bürger, die das ungeborene Leben schützen wollen, dankbar sein dürfen. Ein guter Tag im Europaparlament für die Menschenrechte.
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Die angenommene Entschließung ist im Anhang beigefügt.
10.12.13 | Estrela wütend - EU-Parlament lehnt ihren Bericht ab und stimmt für alternative Entschließung | MEDRUM |
Anhang | Größe |
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dokumentation_entschliessung_europaparlamentes.pdf | 54.43 KB |
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Leserbriefe
Uns nicht höher achten als den Schöpfer
Ich bin sehr dankbar, dass die Estrela-Empfehlung abgelehnt wurde, weil sie dem, was Gott in der Bibel über den Menschen ausdrückt, deutlich widerspricht. Wir würden dadurch nicht nur die Menschenwürde missachten, sondern in erster Linie uns über unseren Schöpfer-Gott stellen, der jedes Leben schenkt und und liebt und damit uns höher achten als Ihn.