30.06.08
(MEDRUM) Spannend wie ein guter Kriminalroman liest sich das Buch „Ich kämpfte für Arafat" von Tass Saada, sagt der evangelische Pfarrer Winfried Amelung, der sich ausgiebig mit der Biographie des Palästinensers Taysir Abu Saada und ihrem religiös-geistigen Hintergrund befasst hat. Saada beschreibt in seiner Biographie, die 2007 im Brunnen-Verlag erschien, wie sich sein Leben vom Fatah-Heckenschützen zum Leben als Christ wandelte.
Abu Saada wurde 1951 im Gaza-Streifen geboren. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in Saudi-Arabien. Dort erlebte er, wie Jassir Arafat zu einer charismatischen Führer-Persönlichkeit aufstieg. Arafat schwor die Palästinenser ein, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, weil die Führer der arabischen Länder ihr Versprechen nicht einlösten, den Staat Israel zu beseitigen. Dies wurde für ihn zum inneren Aufruf, Kämpfer an der Seite Arafats zu werden.
Mit 17 Jahren trat Taysir so den Widerstandskämpfern Arafats bei und wurde Mitglied der Fatah, die ihn zum Scharfschützen ausbildete. Als Heckenschütze lag er auf der Lauer, als Kommandokämpfer führte er Operationen aus. Sein Kampfspruch lautete: "Nur ein toter Jude ist ein guter Jude."
Doch sein Leben wandelte sich grundlegend. Aus unbändigem Hass entwickelte sich später Liebe zu Juden und Christen. Das führte ihn zurück in den Gazastreifen. Er bildet nun Kinder nicht mehr an Kalaschnikows aus, sondern versucht, Hoffnung zu säen und Versöhnungsarbeit zu leisten. Er konnte Jassir Arafat noch kurz vor dessen Tod besuchen und ihm von seinem neuen Glauben erzählen.
Winfried Amelung gibt in einem Aufsatz, der im Programmheft für die sächsische Israelkonferenz 2008 publiziert wurde, Einblicke in die erstaunliche Biographie eines Menschen, dessen Leben durch das Studium der Bibel entscheidende Impulse erhielt, und erläutert die religiös-geistigen Hintergründe für die Wandlung dieses Menschen.
Auszug aus Winfried Amelung: „Ich kämpfte für Arafat" - Ein Terrorist wird Christ -> Forum