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Brigitte Lösch zu Unrecht durch "falsche Aussagen" beschuldigt


24.01.14

Brigitte Lösch zu Unrecht durch "falsche Aussagen" beschuldigt

Vizepräsidentin des Landtages von Baden-Württemberg: Wer hat Interesse, mich zu beschädigen?

(MEDRUM) Seit einigen Tagen kursiert die Behauptung, Brigitte Lösch (Die Grünen), Mitglied und Vizepräsidentin des Landtages von Baden-Württemberg, habe bei einer Anhörung der Fraktion der Grünen zum Aktionsplan für Toleranz und Gleichstellung im April 2012 gefragt, wie der Einfluss der Kirchen verhindert werden könne. Diese oder eine vergleichbare Behauptung ist falsch.

Behauptungen nachdrücklich zurückgewiesen

Sowohl in facebook als auch in einem Newsletter per E-Mail wurde u.a. unter der Überschrift "Gegenseite will Debatte verhindern" verbreitet, bei einer Anhörung zum "Aktionsplan für Gleichstellung" habe Brigitte Lösch, "Vizepräsidentin des Landtages Brigitte Lösch (Grüne)" gefragt: »Wie verhindern wir, dass die Kirchen ihren Einfluss geltend machen und vieles verwässern, was wir vorhaben?«. 

Diese oder vergleichbare Behauptungen sind unwahr. Es verwundert daher nicht, dass Lösch derartige Behauptungen zurückweist. Wörtlich sagte sie auf eine Anfrage, die MEDRUM vorliegt:

"Nein, diese Behauptung stimmt nicht! Seit Tagen werde ich mit solchen Unterstellungen konfrontiert. Bei unserer Anhörung habe ich moderiert und keine inhaltlichen statements gegeben! Ich frage mich wer Interesse hat mich durch solche falschen Aussagen zu beschädigen!"

Was hat Brigitte Lösch tatsächlich gesagt?

Lösch hat in ihrer Rolle als Moderatorin vielmehr die Kirchen als eine Gruppe genannt, die bei der Umsetzung des Aktionsplanes einbezogen werden könnten. Lösch wörtlich dazu mit Blick auf die Erfahrungen der rot-grünen Landesregierung in NRW:

"Die richtige Frage natürlich nach den Kirchen. Inwieweit hat die Landesregierung da mit den Kirchen kooperiert oder inwieweit haben die Kirchen die Erstellung eines Aktionsplanes vom Staat sozusagen auch als Anlass genommen, selber darüber nachzudenken, wie sie innerhalb von ihren Landeskirchen oder ihren Kirchen mit dem Thema Homosexualität umgehen. ... Man kann sagen, die Kirchen gehören zur Gesellschaft dazu und könnten das auch als Anlass sehen, selber mit dem Thema umzugehen."

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Kritik an den Kirchen

Zwar ist die Frage, wie verhindert werde könne, dass die Kirchen beim Aktionsplan ihren Einfluss geltend machen und vieles verwässern könnten, bei der Anhörung formuliert worden, wie MEDRUM bereits berichtete. Diese Frage wurde allerdings nicht von Brigitte Lösch, sondern von einer Teilnehmerin der Veranstaltung gestellt (Bild links).

Die hier wiedergegebenen Äußerungen wurden bei der Anhörung in den Raum gestellt und blieben unwiderprochen. Aus dem Teilnehmerkreis, der sich auch an anderer Stelle kritisch über das Thema Kirche äußerte, regte sich allerdings Applaus.


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