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Befruchtender Urlaub für Lesben in Spanien


04.07.09

Befruchtender Urlaub für Lesben in Spanien

von Kurt J. Heinz

(MEDRUM) Reproduktionsmedizin und Tourismus sind eine Wachstumsbranche. In Spanien Urlaub machen und beim Reiseveranstalter gleich die Befruchtung mitbuchen, ist die Offerte des Reiseveranstalters Rainbow Tourism, der auf ein einträgliches Geschäft mit seinem neuen Angebot hofft, wie die Berliner Zeitung in ihrer Ausgabe vom 13.06.09 berichtete.

Die spanische Gesetzgebung bietet geradezu "paradiesische" Zustände für homosexuelle Personen, die sich erfüllen wollen, was ihnen von der Natur versagt wird: zum Beispiel die Befruchtung lesbischer Frauen. "Fortschrittlich" nennt die Berliner Zeitung eine solche Gesetzgebung. Dort kann sich jeder seinen spezifischen Reproduktionswunsch „à la carte" erfüllen lassen, die Präimplantationsdiagnostik zur Genbegutachtung eines gerade entstandenen Kindes eingeschlossen, so daß wunschgemäß selektiert werden kann. In Spanien muss weder ein Partner nachgewiesen werden, noch die Existenz eines Adoptivvaters für das künstlich erzeugte Kind. Es zählen nicht die Wünsche und Rechte des Kindes, sondern das, was Klienten wollen. Ob Samenspende oder Eizellenspende oder gleich beides im Doppelpack, alles ist für jeden möglich. Auch Unverheiratete, einerlei welcher sexuellen Orientierung, haben in Spanien das Recht, sich in einer Reproduktionsklinik "behandeln" zu lassen. Mit dem Allerweltsbegriff "Behandlung" wird der medizintechnische Akt zur Erzeugung eines Menschen verschleiert.

So verwundert es nicht, wenn findige Reiseveranstalter in Spanien auch deutschen Interessenten ein Urlaubsmenü schmackhaft zu machen wissen, das mehr als nur Sonne und Strand enthält. Urlaub in Spaniens sonnigen Gefilden mit einem Sidestep in der Reproduktionsklinik. Ei- oder Samenzelle, was dürfen wir für Sie buchen? Bei Rainbow Tourism können Kundinnen beispielsweise eine Woche Urlaub an der Costa Blanca mit Befruchtung im Instituto Bernabeu buchen. Bei deutschen Kundinnen seien viele Lesben darunter, weiß die Klinik zu berichten.

Wenn alles gut geht, müsste bei der Rückreise in deutsche Gefilde auf die Frage eines Zollgrenzbeamten "Führen Sie irgendwelche Waren mit sich, haben Sie etwas zu verzollen?" die Antwort lauten: "Ja, ich führe ein elternloses Kind mit mir. Es ist drei oder vier Tage alt. Ich habe es in Spanien produzieren lassen. Sein Gene sind vielversprechend. Es ist ein Urlaubsmitbringsel. In Deutschland wäre das wegen der diskriminierenden Gesetze ja nicht gegangen. Denn ich bin Lesbe."
Der Mensch wird so zur Ware degradiert. Er wird nach Belieben erzeugt und begutachtet. Ob dies von der Natur und Schöpfungsordnung so vorgesehen ist oder nicht, interessiert nicht. Ob dieses Kind später damit einverstanden sein wird, dass es bei einem Kurzurlaub in Spanien so nebenbei elternlos produziert wurde, interessiert ebenfalls nicht. Das Kind ist so nicht Person, sondern wird zu einer Ware, die man kauft. Eine neue Art des Menschenhandels hält mit der Reproduktionsmedizin Einzug.

Die reproduktionstechnische Art, sich das Geschöpf Mensch verfügbar zu machen, könnte auch in Deutschland bald Wirklichkeit werden, wenn es ernst wird mit der völligen rechtlichen Gleichstellung homosexueller Menschen und Paare. Noch ist in Deutschland nicht jede künstliche Befruchtung erlaubt und noch ist die präimplantationsdiagnostische Selektion von Embryonen untersagt. Aber wie lange noch?

Auch in Deutschland sprechen Politiker bereits von angeblichen Menschenrechten, wenn homosexuelle Menschen den Anspruch erheben, auch über Kinder so disponieren zu dürfen, wie sie mit ihrer Sexualität umgehen: Erlaubt muss sein, was die eigene sexuelle Orientierung fordert und der Trieb verlangt, so scheint es. Dazu gehört nicht nur die Befriedigung des Sexualtriebes mit Gleichgeschlechtlichen, dazu gehören auch Kinder aus der Retorte, einerlei, wer deren Vater und Mutter ist. Bedürfnisse, die nicht auf natürlichem Wege gestillt werden können, müssen dann eben auf künstlichem Wege befriedigt werden. Alle medizinisch-technischen Möglichkeiten sollen per Gesetz verfügbar werden. Dazu gehört dann auch. Kinder, die anonym ohne Liebesakt zwischen ihrem Vater und ihrer Mutter gezeugt wurden, zu einem Schicksal mit unvorhersehbaren Konsequenzen zu verdammen Die deutsche Justiministerin Zypries kämpft seit Jahren für maximale angebliche Rechte der Lesben und Schwulen, die ihnen aus Gründen der Gleichstellung mit Heterosexuellen nicht vorenthalten werden dürften.

Hinter dieser Entwicklung steht ein autonomes und hedonistisches Freiheitsverständnis, das sich in Spanien auch in der Gesetzesinitiative des sozialistischen Ministerpräsidenten José Luis Zapatero widerspiegelt. Er will den öffentlichen Raum Spaniens von allen religiösen Symbolen "befreien" und macht dabei auch vor Staatsbegräbnissen nicht halt. Symbole wie das Kreuz und die Figur der Madonna stehen angeblich der Gleichberechtigung der Religionen und damit der Religionsfreiheit im Wege. Die Zerschlagung des religiösen Fundamentes der spanischen Kultur und Gesellschaft mit geradezu perfiden Argumenten immer weiter getrieben, obwohl zwei Drittel der spanischen Bevölkerung ihre christliche Identität dadurch verraten sehen. Die Steigbügelhalter des autonomen Menschen, der sich frei von jeder Verantwortung vor Gott nur seinem selbstsüchtigen Ego verpflichtet sieht, wollen es so. Wer sie gewähren lässt, gibt nicht nur die Religion auf, sondern den Menschen und seine Würde; er lässt ihn in einer Anarchie der Werteverlustes untergehen, so wie die Kinder, die sich Lesben beim Spanienurlaub einverleiben lassen, in der Anarchie ihrer Herkunftslosigkeit versinken werden.