Anti-Islamisierungskongreß Köln 2008 gerät in die Mühlsteine des Protestes
(MEDRUM) Gegen den Anti-Islamisierungskongreß Köln 2008, der am 20. September in Köln stattfinden soll, will DIE LINKE protestieren. Die in Köln gegründete Bürgerbewegung "pro Köln" veranstaltet am 20. September in Köln einen Anti-Islamisierungskongreß, mit dem sie sich gegen die Islamisierung und Überfremdung der Städte wendet. Dazu gehört auch das "Nein zur Kölner Großmoschee!". "pro Köln" hat das Land Nordrhein-Westfalen aufgerufen, geeignete Maßnahmen ergreifen, um islamistische Zentren zügig zu schließen und radikale muslimische Haßprediger umgehend abschieben zu können.
Gegen diese Zielsetzung wendet sich jetzt DIE LINKE. Mit den Vorwürfen des Rassismus, Faschismus und Rechtsextremismus wendet sich Ali Al Dailami, migrationspolitischer Sprecher der Partei DIE
LINKE gegen die Veranstaltung des Kongresses. "pro Köln" sei eine "selbsternannte Bürgerbewegung", bei der es sich in Wirklichkeit um eine rechtsextreme Gruppierung handele, die Kontakte zur NPD
und den Schlägertruppen der "freien Kameradschaften pflege. Der Islam werde systematisch zum neuen Feindbild
aufgebaut, so Ali Al Dailami in einer Presseerklärung vom 18.09.08.
"pro Köln" erklärt hingegen zu ihren Zielsetzungen: "Die Bürgerbewegung pro Köln bekennt sich uneingeschränkt zur sprichwörtlichen Weltoffenheit unserer Stadt. Der unter dem Einfluß der Kölner Klüngel-Mafia um sich greifende Provinzialismus ist zu bekämpfen. Typisch für die Kölner Kommunalpolitik ist zum Beispiel der Umstand, daß über die umstrittenen Kölner Groß-Moschee-Projekte nicht öffentlich diskutiert werden darf. Die Zukunft unserer Stadt kann nur durch vorurteilsfreie Debatten positiv gestaltet werden. So ist es skandalös, daß die Kölner Verwaltung und Politik jahrelang tatenlos die ausufernde Roma-Klau-Kids-Problematik aus Angst vor dem Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit als quasi schicksalsbedingt hingenommen hat. Pro Köln begrüßt jeden Versuch, das mehr als bedenkliche Meinungsmonopol des Neven-DuMont-Verlages zu brechen. Die quasi gleichgeschaltete Kölner Medienlandschaft braucht dringend frischen Wind."
Auch der Arbeitskreis "Christen pro Köln", der sich in "pro Köln gebildet hat, wies die Kritik am Anti-Islamisierung-Kongreß zurück. Es habe sich ein Gegenbündnis von Islamisierungsbefürwortern gebildet, in dem sich alles, was in der linksextremen Szene Rang und Namen habe, "querstellen" will, zusammen mit einigen Vertretern der etablierten Parteien, die keinerlei Probleme damit hätten, sich mit Verfassungsfeinden zu verbünden, erklärte der Arbeitskreis am 18.09.08.
Die Kritik von "pro Köln" an der Entscheidung des Kölner Stadtrates zum Bau einer Großmoschee wird vom Zentralrat der Ex-Muslime geteilt. "Ich bin empört über diese fatale Entscheidung. Alle aggressiven Tendenzen, die es im Islam gibt, wurden ausgeblendet und schöngeredet. Hier geht es nicht um die Unterstützung für eine Religion sondern um die Stärkung einer Bewegung, die Menschenrechte ignoriert", sagte Zentralratsvorsitzende Mina Ahadi der "Leipziger Volkszeitung". Die Ex-Muslime wehren sich gegen eine fortschreitende Verharmlosung radikaler islamistischer Tendenzen in Deutschland. "Ich klage auch Fritz Schramma persönlich an. Politiker wie er sind mitschuldig, wenn es weitere sogenannte Ehrenmorde in Deutschland gibt und in islamischen Familien Frauen völlig rechtlos unterdrückt werden", so Mina Ahadi. Der Zentralrat der Ex-Muslime verurteilt seinerseits jedoch ebenso die Bestrebungen von "pro Köln", den er als rechten Verein bezeichnete, den Anti-Islamisierungsgipfel Ende auszurichten. "Das lehnen wir strikt ab. Wir werben zwischen der Pro-Islam-Bewegung und den radikalen Gegnern für einen dritten Weg. Wir wollen eine offene Integration von Zuwanderern, bei der Religion Privatsache ist und nicht als Machtbeweis missbraucht wird", so Ahadi in der "Fuldainfo" vom 30.08.08.
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