Angriff auf unser Menschenbild
Unter dem Thema „Angriff auf unser Menschenbild" brachte die „Junge Freiheit" ein Interview mit dem Generalsekretär der Deutschen Ev. Allianz, Hartmut Steeb (Bild) In der ACP-Information 3/2008 ist als Auszug des Interviews abgedruckt:
Christen als „Leisetreter"
Ich glaube, dass Christen im Zeitalter so genannter Toleranz lernen müssen, ihren Standpunkt wieder offensiv und wo nötig pointiert zu vertreten. Es ist schon erstaunlich, wie „leisetreterisch" mitunter gerade jene sind, die für sich persönlich das Glaubensbekenntnis der Christen unzweifelhaft bejahen. Wir sind mit der falschen Maxime aufgetreten, Glauben sei Privatsache und jeder solle nach seiner eigenen Façon selig werden. Darum haben wir die Botschaft zu sehr nur hinter den Kirchenmauern verhandelt.
Und dies bedeutet aktive Mitwirkung an der Gestaltung des Gemeinwesens und der öffentlichen Meinung. Wir müssen uns einmischen! Oft sind Christen zu still, weil sie keinen Anstoß erregen möchten.
Offensiv den Glauben leben
Auch Bischöfe müssen es sich gefallen lassen, dass man ihre Taten an ihren Worten misst. Aber natürlich muss es uns klar sein: Auch in den Kirchen ist es von der Einsicht bis zur Umsetzung ein weiter Weg. Mission und Evangelisation dürfen nicht mehr länger nur als eine unter vielen Aufgaben der Kirchen angesehen werden. Gerade deshalb freue ich mich auch über die Klarheit bei Bischof Huber, dass er die missionarische Zielsetzung der Kirchen als Kernkompetenz und Kernaufgabe betont. Wir dürfen schließlich auch die Tatsache einer möglichen schleichenden Islamisierung nicht übersehen. Aber unser größtes Problem ist hausgemacht: Wir Christen leben nicht offensiv unseren Glauben. Dass Kirchen mangels Masse geschlossen werden, darf man ja nicht anderen Religionen und Ideologien in die Schuhe schieben. Alle anderen Probleme wären doch zu meistern, wenn die Kirchen voll und die Menschen fröhliche und begeisterte Christen wären.