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Aktionskonferenz „Der Euro vor dem Zusammenbruch" ignoriert


30.09.10

Aktionskonferenz „Der Euro vor dem Zusammenbruch" ignoriert

Deutsche Medien blieben der Berliner Veranstaltung der Volksinitiative von Jürgen Elsässer fern

(MEDRUM) Am 25.09.2010 fand in Berlin eine Aktionskonferenz der Initiative „Der Euro vor dem Zusammenbruch - Wege aus der Gefahr" statt. Trotz fast 700 Teilnehmern seien die deutschen Medien der Veranstaltung ferngeblieben. Lediglich ein Fernsehteam von Russia Today habe vor Ort über das Ereignis berichtet, so das Internetportal MMNews.

Aus Sicht der Veranstalter war die Veranstaltung dennoch "ein Hit": Es seien die wichtigsten Experten und Fachleute zum Thema versammelt gewesen. Das Publikumsinteresse war "gewaltig". Die Örtlichkeit musste mehrfach umgelegt und die Bestuhlung verdoppelt werden, so Jürgen Elsässer vom Vorbereitungskomittee (Karten waren zum Preis von 50 Euro erhältlich).

MMNews schreibt zur Veranstaltung: "Die Problemanalyse und die Vorträge der einzelnen Referenten hätten es mehr als verdient, auch ins Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit zu treten. Teilnehmer der Konferenz waren unter anderem: Prof. Wilhelm Hankel, Prof. Karl Albrecht Schachtschneider, Nigel Farage, Edgar Most (Ehemaliger Vizepräsident der DDR Zentralbank), Klaus Blessing (Ex-Staatssekretär des DDR-Wirtschaftsministeriums), Prof. Max Otte, Walter K. Eichelburg."

In einer Abschlußerklärung stellten die Teilnehmer der Aktionskonferenz fest:

  • Wir regen an, in den Städten und Gemeinden örtliche Komitees (Stammtische, Bürgerinitiativen, Volksinitiativen) zu bilden, die die Argumente gegen den Euro-Wahn verbreiten.
  • Wir begrüßen juristische und verfassungsrechtliche Vorstöße zur Verhinderung der Euro-"Rettungspakete".
  • Wir rufen zur Teilnahme an Protestdemonstrationen und Streiks gegen unsoziale Politik auf.
  • Wir unterstützen die Professoren Hankel und Schachtschneider, falls sie zusammen mit den weiteren Klägern vor dem Bundesverfassungsgericht eine Demonstration zur Unterstützung ihre Verfassungsklage gegen die Griechenland-"Hilfe" veranstalten.

Ein Folgekongress soll im Frühjahr/Frühsommer 2011 stattfinden. Mit der Vorbereitung und Durchführung wurde das diesmalige Vorbereitungskomitee von der Volksinitiative (Berlin) in Zusammenarbeit mit einer Expertengruppe unter Leitung von Prof. Hankel erneut beauftragt.

Jürgen Elsässer, Mitbegründer der Initiative, Buchautor und Publizist, der laut Wikipedia eine, aus dem leninistischen Antiimperialismus abgeleitete Position der „Anti-Imperialisten“ vertritt und früher Mitglied des Kommunistischen Bundes war ( → Wikipedia), zog ein positives Fazit: "Ein riesiger Erfolg für die 'Volksinitiative': Die gestrige Konferenz 'Der Euro vor dem Zusammenbruch - Wege aus der Gefahr' zog 670 Besucher an, die von 9 bis 19 Uhr konzentriert den Referaten hochkarätiger Fachleute wie Hankel, Schachtschneider, Nigel Farage, Otte, Mross, Most, Eichelburg, Hamer, Blessing, Clauss lauschten und engagiert mitdiskutierten. Damit ist es uns als relativ kleiner Organisation gelungen, eine Veranstaltung in der Größenordnung etwa des 'Banken-Tribunals' von attac (im April 2010) auf die Beine zu stellen."

Der Veranstalter ging bereits vor Veranstaltungsbeginn von einem Boykott durch die deutschen Medien aus. Auch die Zeitung "NEUES DEUTSCHLAND", für die Elsässer vorübergehend journalistisch gearbeitet hatte, berichtete nicht über die Veranstaltung. Lediglich der Sender Russia Today zeigte Interesse und strahlte vor Ort über Satellit (teilweise auch über Kabel) aus. Die Sendungen sollen zeitversetzt auch auf youtube zu sehen sein. MMNews spricht von "Skandal", "Schande" und "Zensur" der westlichen und deutschen Medienlandschaft.  Eine Meldung über die Veranstaltung wurde von der Internet- und Blogzeitschrift "Freie Welt" gebracht, deren Redaktionsbeirätin Beatrix Herzogin von Oldenburg sich in der Vergangenheit sehr kritisch mit der Euro-Entwicklung auseinandergesetzt hatte.

Weitere Information:


09.05.10 Freie Welt Über die EZB, die EU und 500 Mrd. neue (!) Dammbrüche
26.04.10 Freie Welt Beatrix Herzogin von Oldenburg (Zivile Koalition): Wir brauchen unsere Steuern selbst!