Sie sind hier

0,9 Prozent der CDU-Mitglieder für Manifest gegen den Linkstrend in der CDU


02.04.10

0,9 Prozent der CDU-Mitglieder für Manifest gegen den Linkstrend in der CDU

Initiative sucht weitere Unterzeichner und schaltet dafür Zeitungsanzeigen

(MEDRUM) Die Intiative von Friedrich-Wilhelm Siebeke hat bislang 4.500 Unterzeichner gefunden.

ImageWie MEDRUM über das Manifest gegen den Linkstrend in der CDU am 15.02.10 berichtete, hatten konservative Mitglieder und ehemalige Mitglieder der CDU eine Initiative gegen den Linkstrend in der CDU gestartet. Mit einer Anzeigenkampagne starteten sie eine Aktion, mit der sie um Unterschriften für ihre Initiative werben.

Die Initiatoren sprachen sich in ihrem Manifest gegen eine linke Gesellschafts- und Schulpoliitk, aber auch gegen "mangelhaften Einsatz" zur Erinnerung an die "deutschen Opfer der Vertreibung" sowie gegen eine"illusionäre und gescheiterte Multi-Kulti-Integrationspolitik" und gegen "eine Islamisierung und den EU-Beitritt der Türkei" aus.

In den ersten sechs Wochen der Kampagne haben sich etwa 4.500 Unterzeichner gefunden, die sich der Initiative angeschlossen haben. Das entspricht einem Anteil von weniger als 1 Prozent aller CDU-Mitglieder. Um einen Kurswechsel zu erzwingen, ist dies keinesfalls eindrucksvoll.

Die bisherige Zahl der Unterzeichner reicht den Initiatoren also verständlicher Weise nicht aus. Sie haben daher weitere Anzeigen in deutschen Zeitungen schalten lassen,  so unter anderem in der FAZ vom 01.04.2010 (Bild links), und hoffen, zusätzliche Unterzeichner zu finden.  Der Initiativen-Gründer Friedrich-Wilhelm Siebeke will so seine Kampagne „Linkstrend stoppen!" fortsetzen. „Dabei werden wir immer neue Namen führender Vertreter der konservativen Parteibasis veröffentlichen. Auf Dauer wird die CDU-Führung das nicht ignorieren können" - erklärte Siebeke.

Die Suche nach Unterzeichnern über Anzeigenkampagnen ist ein kostspieliges Unternehmen. So kostet eine Anzeige, Format 1/3 Seite, in der FAZ laut Preisliste 2010 unter der Rubrik Wirtschaftswerbung  etwa 30.000 Euro. Wer das Nutzen-/Kostenverhältnis betrachtet könnte also zum Schlußkommen: Viel Input, geringer Output. Zum Vergleich: Für die Unterzeichner der Erklärung für Freiheit und Selbstbestimmung zum Marburger Kongreß 2009 fanden sich in vier Wochen (ohne Anzeigen in Tageszeitungen) mehr Unterzeichner als für das Manifest gegen den Linkstrend. Für den Appell an die EKD zur Neuausrichtung der Schwangerschaftskonfliktberatung fand sich in wenigen Monaten fast das Fünffache an Unterzeichnern (knapp 20.000). Auch die Online-Aktion der CDU zur Gratulation an Helmut Kohl, der heute seinen 80. Geburtstag begeht, fanden sich innerhalb weniger Tage bereits 8.000 Gratulanten (Heiner Geißler taucht in der Online-Abfrage unter den Gratulanten noch nicht auf). Hieran lässt sich das vermutlich begrenzte Potential erkennen, das durch das "Manifest gegen den Linkstrend" überzeugt werden konnte. Ihr Vizekanzler und Koalitonspartner Guido Westerwelle dürfte der Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzenden Angela Merkel derzeit mehr Sorgenfalten auf die Stirn treiben als die Initiative gegen den Linkstrend.


 

Leserbriefe

Wichtige Anmerkung: Nicht nur CDU-Mitglieder unterstützen diese Aktion. Ich selbst finde sie sehr gut, habe unterschrieben - und bin bewusst kein Mitglied irgendeiner Partei. Allerdings ist die CDU aufgrund der Schulpolitik (ich bin für das gegliederte Schulsystem!) momentan die einzige für mich wählbare Partei. Aber kann ich sie wirklich wählen? (Am 9.5.2010 ist NRW-Wahl.) Das muss sich in weiterem Hinterfragen noch klären. Bedauerlicherweise bekommt man (ich jedenfalls) jedoch auf Briefe an Politiker seltenst eine Antwort!

http://www.glmk.de