22.12.08
Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung schaltet sich ein
Zusammenarbeit mit "Q-rage" muss geprüft und Ausgewogenheit der politischen Bildung muss gewährleistet werden
(MEDRUM) Der Vorsitzende des Kuratoriums der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB), Ernst-Reinhard Beck (CDU), und sein Stellverteter, Dieter Grasedieck (SPD), haben sich in die Debatte über den Mißgriff des Präsidenten der Bundeszentrale bei seinen umstrittenen Äußerungen über evangelikale Christen eingeschaltet.
Die beiden Bundespolitiker erwarten eine ausführliche Richtigstellung zu den fragwürdigen Anschuldigungen, die im Zuge der Herausgabe der jüngsten Ausgabe des Magazins für Schüler 'Q-rage' erhoben wurden. Von der Gleichsetzung evangelikaler Christen mit Islamisten durch den Präsidenten Thomas Krüger haben sie sich entschieden distanziert. Sie legen ebenso Wert darauf zu klären, wie es zur Veröffentlichung des Artikels "Die evangelikalen Missionare" kommen konnte, in dem evangelikale Christen beschuldigt wurden, verfassungsfeindliche Ideologien zu verbreiten, und ob sich die BpB auch künftig noch an "Q-rage" beteiligen kann. Wie in verschiedenen Medien berichtet wurde, haben die beiden Abgeordneten des Deutschen Bundestages erklärt: "Wir halten eine ausgewogene Darstellung politischer und gesellschaftlicher Sachverhalte für unbedingt notwendig."
Wer sich mit der Zeitschrift "Q-rage" und der Aktion "Schulen-ohne-Rassimus beschäftigt und danach fragt, wie es möglich sein kann, dass die politische Bildung im Fall "Q-rage" derart in Mißkredit geraten kann, entdeckt im "System Q-rage"eine Vielzahl staatlicher Stellen, deren Zusammenwirken und Verantwortlichkeiten für eine zielkonforme und wirtschaftliche Bildungsarbeit auf Ebene der Bundesregierung wichtig sind und dies eigentlich hätten gewährleisten müssen.
Neben dem Impressum der Zeitung "Q-rage" werden genannt:
· die Europäische Union, EU-Sozialfonds,
· Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Nationale Koordinierungsstelle XENOS,
· das Bundespresseamt,
· die Bundeszentrale für politische Bildung und
· Die Tageszeitung ("TAZ").
Als Förderer der Bundeskoordination der Aktion "Schulen-ohne-Rassismus", unter deren Projekten "Q-rage" aufgeführt ist, werden im Internetportal genannt:
· die Bundeszentrale für politische Bildung,
· das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS),
· das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Nationale Koordinierungsstelle XENOS,
· die Medienanstalt Berlin-Brandenburg,
· der Hauptvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW),
· die GEW Landesverband Berlin,
· das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und
· das Land Berlin, Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, Integrationsbeauftragter.
Wie das Zusammenwirken all dieser Stellen allerdings funktioniert, wer welche Förderung und Unterstützung leistet und ob dies koordiniert erfolgt, damit politische Bildung für deutsche Schulen in der Weise geschieht, wie es sich das Kuratorium vorstellt, geht aus den öffentlichen Quellen allerdings nicht hervor. Schon aufgrund der Erklärung der Bundeszentrale der politischen Bildung, sie nehme die Zeitschrift erst nach ihrer Veröffentlichung zur Kenntnis, und der kuriosen Tatsache, dass dies dem Präsidenten der Bundeszentrale offenbar selbst nicht bekannt war, wie aus seiner eigenen Erklärung über die Rücknahme seines verunglückten Begleitschreibens zur jüngsten Ausgabe der Zeitschrift hervorging, wirft eine Reihe von Fragen auf, die das Kuratorium wohl klären wird.
MEDRUM-Artikel -> Schwerer Vertrauensverlust für Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung
Copyright www.medrum.de
Bleiben Sie mit unserem Newsletter auf dem Laufenden!