02.04.09
Papst Benedikt im Einklang mit der Mathematik
Auch die Gesetze der Wahrscheinlichkeit raten Menschen in Afrika zu strengerer Sexualmoral statt zu Kondomen
von Kurt J. Heinz
(MEDRUM) Papst Benedikt VI. geriet in das Kreuzfeuer harscher Kritik, weil er statt sexueller Freizügigkeit und Nutzung von Kondomen eine strengere Sexualmoral und Enthaltsamkeit als beste Vorsorge gegen AIDS empfohlen hat. Im Gegensatz zu seinen Kritikern steht seine Empfehlung jedoch nicht nur im Einklang mit der Lehre der Katholischen Kirche, sondern auch mit den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit der Mathematik.
Hedwig von Beverfoerde macht in einem Artikel "Gib AIDS eine Chance" (dankenswerter Weise) auf die geisteswissenschaftlichen Defizite von Kondom-Propagandisten aufmerksam, auf die der Pfarrer und Diplom-Mathematiker Bernhard Spieß vor einiger Zeit (ebenso dankenswert) hingewiesen hat.
Kondome in Afrika bieten in den meisten Fällen einen zuverlässigen Schutz. "Meist" heißt in Afrika in etwa 9 von 10 Fällen, also 90 %. Erfahrungsgemäß sollen die tatsächlichen Zahlen etwas darunter liegen, und zwar bei 85%. Kondome bieten demnach in Afrika in 85 von 100 Fällen des Sexualverkehrs sicheren Infektionsschutz, in 15 Fällen bieten sie diesen Schutz nicht und es besteht akute Infektionsgefahr. Nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit nimmt die Infektionsgefahr jedoch für jeden Menschen eine große Wahrscheinlichkeit an, wenn die Gesamtwahrscheinlichkeit bedacht wird, im Verlauf eines Jahres Sexualverkehr mit einem Kondom zu haben, das keinen zuverlässigen Schutz bietet. Sie liegt dann nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit fast bei 100 %, wenn von einem Sexualverkehr pro Woche ausgegangen wird. Innerhalb eines Jahres tritt der Fall eines Sexualverkehrs mit akuter Ansteckungsgefahr dann also mindestens einmal auf. Es besteht damit ein sehr hohes Gesamtrisiko.
Wer nun einwenden mag, die Sicherheit infektionsschützender Kondome läge nicht bei 85%, sondern wesentlich höher, kann der Ansteckungsgefahr auch nicht entfliehen. Selbst bei einer sehr hohen Quote Sicherheit garantierender Kondome von 99,5 Prozent muß nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit jeder ernüchtert sein, der freizügigen Sexualverkehr in Afrika unterstüzt. Denn selbst bei dieser Annahme beträgt die Wahrscheinlichkeit, im Verlauf eines Jahres akuter Ansteckungsgefahr ausgesetzt zu sein, etwa 23 Prozent, also etwa ein Viertel. Mit anderen Worten heißt dies: von vier Personen ist eine Person im Verlauf eines Jahres durch akute Ansteckungsgefahr gefährdet (wer diese Wahrscheinlichkeit selbst nachrechnen will muß lediglich 0,995 Exponent 52 rechnen. Das Ergebnis lautet: 77 Prozent Sicherheit und dementsprechend 23 % Infektionsgefahr).
Damit wird für jeden, der mit den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit ein wenig vertraut ist, klar, dass Papst Benedikts Empfehlung auch mit den Gesetzen der Logik und Mathematik in Einklang steht.
Von solcher Logik und Kenntnis der Mathematik sind nicht wenige, beispielsweise auch der grüne Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit offenbar befreit. Er wetterte gegen den Papst: „Jetzt reicht es wirklich mit dem Papst." Jeder wisse um die immense Aids-Problematik in Afrika. Wer Jugendlichen dort Enthaltsamkeit predige, überlasse sie sich selbst und der Krankheit. „Das grenzt an vorsätzliche Tötung", erklärte der Europa-Politiker der Grünen dem Focus zufolge. Er hat seine Abrechnung mit Papst Benedikt jedoch ohne Kenntnis der Mathematik gemacht, denn sie beweist, dass das Gegenteil seiner Behauptung zutrifft. Nicht wer sexuelle Enthaltsamkeit, sondern wer Sexualverkehr mit Kondomen predigt, muß sich damit auseinandersetzen, unverantwortliche Ratschläge zu geben. Doch Cohn-Bendit vorsätzliche Tötung vorzuwerfen hieße, ihm die Beherrschung der einfachen Wahrscheinlichkeitsrechnung zu unterstellen. So weit muß man nicht gehen. In den marxistischen Kommunen der 68er stand Mathematik nicht auf der Tagesordnung. Und Nachhilfeunterricht in Mathematik wird in den Debatten im Europaparlament auch nicht erteilt. Aber: Auch fahrlässige Tötung ist verantwortungslos.
Hedwig von Beverfoerde zieht ihrerseits ein überzeugendes Fazit aus solchen Zusammenhängen: Häufiger Sexualverkehr mit Kondomen heißt - anders als es die Kondombefürworter und Politiker wie Daniel Cohn-Bendit glauben machen wollen: "Gib AIDS eine Chance".
Die Mathematik unterwirft sich eben auch nicht grüner Ideologie und antikirchlicher, politischer Starrköpfigkeit.
Artikel von Hedwig von Beverfoerde in DIE FREIE WELT -> Gib AIDS eine Chance
auch veröffentlicht in kath.net
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