09.06.08
Frauen und Mütter zum Vollzeitjob an die Fließbänder, Supermarktkassen und in die Büros
EU-Sozialkommisar: Die niedrige Erwerbsquote von Frauen ist "nicht länger akzeptabel"
Kurt J. Heinz
(MEDRUM) Der EU-Sozialkommissar Vladimir Spidla fordert, dass sich Frauen in Deutschland weniger um Kinder und Familie kümmern und stattdessen mehr arbeiten gehen. Die Erwerbsquote der Frauen in Deutschland sei nicht hoch genug, ließ Spidla "WELT ONLINE" wissen.
Die beruflichen Karrieren von Frauen seien kürzer und verliefen langsamer", kritisierte der ehemalige tschechische Ministerpräsident. Dadurch ginge wertvolle Produktivität verloren. Ebenso kritisierte er, dass jede dritte Frau nur einer Teilzeitarbeit nachginge. Er sieht den eigentlichen Grund für Teilzeitarbeit darin, dass Frauen sich um die Betreuung von Kindern oder Angehörigen kümmern müssten. Die Beschäftigungsquote von Frauen mit Kindern liege in der EU bei "nur" 62 Prozent. Dass die Elternschaft die Erwerbsquote von Frauen dauerhaft senke, die aber von Männern dagegen überhaupt nicht - das erklärte er als "nicht länger akzeptabel".
Aus dem Bericht von WELT ONLINE geht nicht hervor, wie Spidla seine Forderungen realisiert sehen will. Will er, dass Frauen (dies schließt Alleinerziehende ein) Aufgaben in der Familie von außerfamiliären Stellen verrichten lassen, damit sie von familiären Aufgaben zugunsten einer Erwerbstätigkeit freigesetzt werden, und dadurch die Erwerbsquote der Frauen auf das Niveau der Erwerbsquote von Männern auf 92% angehoben wird? Oder will er, das Männer mehr innerfamiliäre Aufgaben wahrnehmen und damit die Erwerbstätigkeit der Frauen erhöhen, um die Quote der Erwerbstätigkeit der beiden Geschlechter anzugleichen?
Einerlei, ob er sich letztlich für den Transfer innerfamiliärer Aufgaben an außerfamiliäre Stellen oder für den Transfer dieser Aufgaben von Frauen an Männer ausspricht, bleibt er die Antwort schuldig, warum er eine solche Umverteilung fordert und wie sich eine solche Umverteilung zum einen auf die Volkswirtschaft und zum anderen auf die Familien und insbesondere die Kinder auswirkt. Als EU-Sozialkommisar sollte er, statt Erwerbsquoten per se dogmatisch als Norm zu verkünden, überzeugende Antworten geben und begründen können, weshalb und mit welchem Recht er vorschreiben will, wie hoch die Erwerbsquoten von Frauen und Männern zu sein haben. Ebenso sollte er rechtfertigen, weshalb er vorschreiben will, wer welche Aufgaben in der Familie wahrzunehmen hat. Es liegt nahe anzunehmen, dass seine Vorstellungen von der Anschauung geleitet sind, dass zwischen den Geschlechtern kein Unterschied in ihren sozialen Rollen gemacht werden darf. Dies ist das Dekret der vom Gender Mainstreaming beherrschten Köpfe, die den Familien, Müttern, Kindern und Vätern unter dem regierungsamtlich verordneten Siegel der Gleichbehandlung diktieren wollen, wie sie gefälligst zu leben haben.
Diktieren Sie in Ihrer eigenen Familie, Herr Kommissar!
Assoziationen zum Frauenbild des EU-Sozialkommissars Vladimir Spidla: -> "Zur Rolle der Frau"
Weitere Information und Kommentierung zu den Aussagen des Artikels der Welt: www.familientrends.de
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