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Evolutionsgläubiger will Feiertag Christi Himmelfahrt abschaffen


28.02.09

Evolutionsgläubiger will Feiertag Christi Himmelfahrt abschaffen

Unterschriftenaktion der Bruno Giordano Stiftung ersetzt gottgegebene Würde durch mechanische Unerbittlichkeit der Evolution

von Kurt J. Heinz

(MEDRUM) Michael Schmidt-Salomon will Charles Darwin in den Gottesstand erheben. Der christliche Feiertag "Christi Himmelfahrt" soll abgeschafft und stattdessen zu Ehren von Charles Darwin ein "Evolutionstag" als Feiertag eingeführt werden. Dafür sammelt Schmidt-Salomon Unterschriften. Was manch staunender Zeitgenosse vielleicht für eine komödiantische Unternehmung hält, sehen Michael Schmidt-Salomon und die Bruno Giordano Stiftung als ein ernstzunehmendes Vorhaben an.

Charles Darwin und seine Theorie von der natürlichen Auslese als Hauptmechanismus der entwicklungsgeschichtlichen Veränderung von Lebewesen und ihrer Arten werden nun von Michael Schmidt-Salomon dazu benutzt, seinen atheistischen Glaubenskampf gegen die christlichen Wurzeln unserer Kultur und den christlichen Glauben fortzusetzen.

Durch sein Kinderbuch "Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel" versuchte Schmidt-Salomon seinen Glaubenskampf gegen das Christentum bereits in die Kinderzimmer zu tragen. Mit der jetzigen Initiative und Unterschriftenaktion für die Abschaffung von "Christi Himmelfahrt" im Internetportal der Bruno-Giordano-Stiftung hat Schmidt-Salomon seinen neuesten Glaubensangriff gestartet, nur jetzt aus einer Front heraus, die auf die Erwachsenenwelt zielt. Sein neuer Angriff heißt: "Evolutionstag".

„Evolutionstag" ist ein scheinbar unverdächtiger Begriff für ein verdächtiges Unternehmen, dem der Geruch der Manipulation und Agitation anhaftet. Schmidt-Salomon proklamiert, dass die „Feier" einer „säkularen Weltsicht" gleichermaßen legitim sei wie ein christlicher Feiertag. Denn erst durch die Erkenntnisse aus der Evolutionstheorie „könne sich der Mensch verorten", suggeriert Schmidt-Salomon, um damit die Legitimität seines Ansinnens plausibel zu machen und ihm einen ernstzunehmenden Stellenwert zu verschaffen. Weder er noch die Evolutionstheorie können eine solche Zusage indes einlösen. Dies unterstreicht schon die Feststellung von Schmidt-Salomon selbst, der die Existenz des Menschen auf einen "ziellosen, immer wieder durch Massensterben unterbrochenen Staffellauf des Lebens auf einem Staubkorn im Weltall" reduziert, in dem der heutige Mensch nichts anderes als die Rolle des "Neandertalers von morgen" einnehme.

Mit einer „Feier" der Erklärungstheorie der „Evolution" soll für Anhänger der atheistischen, evolutionsgläubigen Weltanschauung Schmidt-Salomons nichts anderes als ein öffentlichkeitswirksames Ereignis geschaffen werden, mit dem sie - mit staatlicher Anerkennung - ganz im Sinne seines Kinderbuches dem Christentum entgegentreten und unserer Kultur ihre christlichen Wurzeln nehmen wollen. Mit gesetzlicher Genehmigung wollen sie zelebrieren, dass menschliches Dasein ausschließlich durch biologisch-mechanistische Prozesse erklärbar sei und nehmen dafür die Erkenntnisse der Evolutionstheorie als vermeintlich wissenschaftlichen Beleg in Anspruch.

Eine solche, auch aus wissenschaftlicher Sicht unkritische Verengung des Denkens auf einen Ausschnitt naturwissenschaftlicher Erklärungsansätze von Wirkprinzipien ist ebenso widersprüchlich wie folgenschwer. Die evolutionsgläubige Weltsicht gibt weder eine befriedigende Antwort auf die Sinnfrage noch auf die ethischen Konsequenzen und die ihnen innewohnenden Exzesse in der menschlichen Entwicklung. Die Gefährlichkeit einer derartigen Reduktion des menschlichen Daseins hat sich besonders im Sozialdarwinismus und Nationalsozialismus Hitlers gezeigt, der sich wesentlich auf die darwinistische Theorie von der natürlichen Auslese der Lebewesen, ihrer Arten und ihre Wertigkeit im natürlichen Überlebenskampf in seinem freien Spiel der Kräfte stützte. Aus den Vorstellungen über die Gesetzmäßigkeiten dieser natürlichen Auslese konstruierte der Nationalsozialismus eine unterschiedliche Wertigkeit von Menschen, menschlicher Rassen und die „Auslese der Besten, der Gesünderen und Stärkeren", wie Hitler in „Mein Kampf" es formulierte. Nicht nur die Revolution, auch die Evolution frisst ihre eigenen Kinder. Wer wie Schmidt-Salomon dem Christentum die Kreuzzüge des Mittelalters vorhält, muss Darwinisten und Evolutionsgläubigen noch mehr die größten Massenvernichtungen von Menschen der Menschheitsgeschichte durch die atheistischen Schlächter Hitler, Stalin und Mao in der Moderne vor Augen führen.

Eine „Feier" der Evolutionstheorie ist folglich schon deshalb zu verwerfen, weil sie weder wissenschaftliche noch ethische Begründungen gegen derartige, verwerfliche und inhumane Weltanschauungen ins Feld führt, sondern ihnen geradezu ein geistiges Fundament liefert. Der Mensch wird durch die Evolutionstheorie von einer höheren Bestimmung entkernt und kraft der Evolution zu ihrer ureigenen Disposition, zur Disposition ihrer Prozesse und Akteure gestellt.

Die aus der Evolutionstheorie ableitbaren Wertvorstellungen und ein nur darauf beruhendes Menschenbild stehen freilich im unauflösbaren Gegensatz zum christlichen Glauben und seinem Menschenbild. Der christliche Glaube sieht den Menschen eben nicht als einen Staffelläufer, der aus dem Nichts kommt und sich ziellos nach undeterminierten Wirkmechanismen wieder im Nichts verliert, sondern als einen Wanderer, dessen Existenz ihren Ursprung, ihre Sinnhaftigkeit und ihr Ziel in einer schöpfergewollten Bestimmung findet. Er kommt von Gott und soll nach dessen Geboten wandeln, um zu Gott gehen. Das christliche Menschenbild bemisst den Wert des Menschen darum nicht nach seiner Fähigkeit, im natürlichen Ausleseprozess zu bestehen, sondern nach der einzigartigen Gottesbeziehung jedes Menschen und damit seiner unantastbaren Würde vor Gott, die ihre Konsequenz im zentralen Wert des christlichen Liebesgebotes findet.

Mit der Abschaffung des Feiertages "Christi Himmelfahrt" und der Einführung eines "Evolutionstags" käme eine Programmatik zum Zuge, die den Menschen als bloßes Zerfallsprodukt einer rein mechanistisch erklärten Existenz versteht. Michael Schmidt-Salomons Glaube an die bloße Evolution und seine Initiative zur Abschaffung des österlichen Feiertags „Christi Himmelfahrt" pervertieren daher nicht nur den christlichen Glauben, sondern den Menschen und seine transzendente Bestimmung per se. Mit der fundamentalen Abwendung von einer im Schöpfer begründeten Geschöpflichkeit verfällt der Mensch der Hinwendung zum Aberglauben an eine gottlose, würdelose und inhumane Natur. Die Bedeutung einer solchen Wende geht weit über die Proklamation eines unverdächtig klingenden „säkularen" Feiertages hinaus. Sie hat weitreichende Konsequenzen und führt zum kulturellen Zerfall. Dies zu erkennen und einzugestehen setzt in einer gottesfernen Postmodernen ein Stück Aufklärung und die Abkehr von einem verabsolutierten Ich voraus, die zugleich ein Festhalten an der Verantwortung vor Gott bedeutet, wie sie in der Präambel des Grundgesetzes verankert ist.

In der Ablehnung eines atheistischen Fundamentalismus, der einer evolutionsgläubigen aber unethischen Ersatzreligion gleicht, liegt die tiefere Begründung, sich dem Ausruf eines pseudoreligiösen „Evolutionstages" entgegenzustellen, der in Wahrheit ein Trauertag wäre. Nietzsche hat diese Gefahren vor weit mehr als einem Jahrhundert erkannt, als er die Folgen eines Abflutens der Gewässer der Religion diagnostizierte und feststellte, „nie war die Welt mehr Welt, nie ärmer an Liebe und Güte". Der evangelische Theologe Paul Schütz forderte vor der Jahrtausendwende dazu auf, sich zu diesen Schätzen des christlichen Glaubens zu bekennen: „Es ist Sturmflut. Die Fundamente werden sichtbar ...!" Deshalb ist "Christi Himmelfahrt" ein Feiertag, an dem das Fest eines schöpferbestimmten und himmelwärts strebenden Menschen zu Recht gefeiert werden darf, ja gefeiert werden muß. Was bereits Nietzsche erkannt hatte, bleibt Schmidt-Salomon und seinen Anhängern jedoch unerschlossen. Sie wehren sich mit atheistischem Glaubenseifer dies anzuerkennen.


http://www.darwin-jahr.de/e-day

http://giordano-bruno-stiftung.org/p_eday/petitionbook.php