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Das Namenskarussel dreht sich


01.06.10

Das Namenskarussell dreht sich

Von Schavan bis von der Leyen und Käßmann - jeder darf mitfahren (vorerst)

(MEDRUM) Der Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler bringt die Parteien in Verlegenheit. Mit großem Eifer setzen sie das Namenskarussell für Nachfolgekandidaten in Gang.

Vertreter der Parteien bringen die ersten Namen ins Spiel. Anette Schavan, Ursula von der Leyen, Norbert Lammert, Jürgen Rüttgers, Maria Böhmer und selbst Margot Käßmann wurden bereits als mögliche Nachfolger für Horst Köhler genannt. Offenbar scheinen sich viele für berufen zu halten, Personen für das höchste Staatsamt zu nominieren. Das führt das Beispiel der niedersächsischen SPD vor Augen.

Wie SPIEGEL ONLINE berichtet, brachte der neue niedersächsische SPD-Vorsitzende Olaf Lies die als Ratsvorsitzende der EKD gescheiterte Margot Käßmann als Nachfolgerin des zurückgetretenen Bundespräsidenten ins Spiel. Olaf Lies begrüßte den Rücktritt von Horst Köhler. Mit seinen „undifferenzierten Äußerungen" zum Einsatz der Bundeswehr im Ausland habe er sich für das höchste Staatsamt disqualifiziert, so Lies laut Hamburger Abendblatt. Der SPD-Landesvorsitzende meinte weiter, jetzt sei es an der Zeit, dass jemand, der die Sorgen und Nöte der Menschen fest im Blick hat, wie zum Beispiel Margot Käßmann, dieses Amt übernehme.

Die Nachfolgefrage für das höchste Staatsamt scheint von einigen als Unterhaltungswettbewerb "Deutschland sucht den Superstar" mißverstanden zu werden. Ob Margot Käßmann bei Dieter Bohlen eine Chance hätte, in die Runde der Top Ten einzuziehen, erscheint jedoch recht zweifelhaft. Wer sich nicht selbst im Griff hat, kommt bei Dieter Bohlen nicht durch. Doch bei der Mittelmäßigkeit vieler Größen aus der deutschen Parteienlandschaft könnte Käßmann durchaus Chancen haben als ernsthafte Anwärterin auf dem Kandidatenkarussell für die Wahl des Staatsoberhauptes Platz zu nehmen. Bei der letzten Wahl hatte DIE LINKE mit ihrer Nominierung des Schauspielers Peter Sodann bereits demonstriert, mit welchem Verständnis dem höchsten Amt im Staate begegnet wird. Nichts ist unmöglich. Die Namen Gerhard Schröder,  Joschka Fischer oder Oscar Lafontaine sind allerdings noch nicht aufgetaucht. Außerdem gibt es auch noch einen Roland Koch. Doch der hat gerade erklärt, Politik sei nicht sein Leben, und muß schließlich noch bis August in Hessen durchhalten.


Leserbriefe

Dieser Sarkasmus ist wirklich hart. Aber treffend. Die Welt zeigt wieder, wie böse sie ist. Lasst und für einen neuen Bundespräsidenten beten. Und dafür, dass Deutschland durch diesen Rücktritt zur Besinnung kommt. Besinnung am Besten auf Gott.

Koestlich ironischer Artikel!

Wer sich den Respekt vor dem höchsten Staatsamt und dem bekennenden Christen Horst Köhler bewahrt hat, kann auf den Schwachsinn dieser Namensvorschläge nur so ironisch reagieren, wie in diesem Kommentar geschehen. Ausnahme: Norbert Lammert. Sonst aber: Sale, Ausverkauf zu niedrigen Preisen.

Ich habe noch nicht gehört, daß Herr Köhler sich zu Jesus und seiner Erlösung am Kreuz bekannt hat. Außerdem ist er ein Freund der Reichen und kommt aus der Welt der Finanzeliten (IWF). Darüber hinaus meine ich, daß ein Bundespräsident vom Volke gewählt werden sollte, doch mit Volksentscheiden haben unsere Parteien enorme Probleme. Fast alle Bereiche der Gesellschaft haben sie unter Kontrolle, nur nicht die Spekulanten und leichtfertigen Veschwender von Steuergeldern der Regierungseliten.

Lieber Mitschreiber, wo waren eigentlich Ihre Augen und Ohren, als Köhler vor der Bundesversammlung nach seiner Wiederwahl gesprochen hat? Wo bei seinen Weihnachtsansprachen? Lesen Sie bitte in MEDRUM, was der Badische Landesbischof Dr. Fischer über ihn geschrieben hat, in idea den Kommentar von Dr. Schreiber aus der Staatskanzlei von NRW. Köhler war nicht als Volksmissionar berufen worden. Aber er hat wie kein anderer Bundespräsident öffentlich zu erkennen gegeben, dass er evangelischer Christ ist. Dass er - wie Sie behaupten - "ein Freund der Reichen" sei, ist eine üble Verleumdung! Haben Sie nie gehört, welche kritischen Töne er zur Finanzmarktkrise und zur Bankenwelt gesprochen hat? Seine Zeit im IWF war Ausdruck hoher Kompetenz für genau diese Kritik. Sie sollten Ihren Leserbrief zurück ziehen. Genau diese Wadenbeißerei schreckt aufrechte Menschen ab, unserem Volk in öffentlichen Ämtern zu dienen.

Die als "freie Meinungsäußerung" mißbrauchte maßlose Kritik, Respektlosigkeit, die m.E. ihren Ursprung in den 68ern hat, hat letztlich Horst Köhler so verletzt, dass er zurücktrat. Das ist verständlich, jedoch hätte ich persönlich mir gewünscht, dass Herr Köhler gerade als Finanzfachmann in diesen schweren Zeiten der Finanzkrise geblieben wäre. Wir brauchen heute wie nie zuvor, Menschen in Verantwortung, die Gott achten. Dies ist aber auch ein Spiegel unserer Gesellschaft, wo in den Medien und unter den Menschen von jung bis alt zu viele nur "ihre" Meinung hinaus posaunen, und dies oft genug brutal und andere verletzend. Würden diese Menschen und vor allem die Vertreter der Medien innehalten, bevor sie sprechen oder schreiben und prüfen, ob sie das moralisch d.h. vor Gott verantworten können, so würden wir nach und nach eine "Kultur der Ehre" erleben. Ehren wir selbst die Menschen und sie uns, was wäre dies für eine paradiesische Umwelt. Jeder von uns hat es in seiner Hand den ersten Schritt dazu zu tun. Achte die anderen höher als dich selbst, so sagt es zumindest meine Bibel. Meine Person jedenfalls betet für Trost für Herrn Köhler und dass Gott ihm die Kraft und Zeit erstattet, die er im Dienste unseres Landes investiert hat. Ich fühle, dass jede/r Christ/in heutzutage ins Gebet für sein Land berufen ist. Stimmen wir nicht ins Jammern oder Kritisieren ein, sondern beten wir...

Die Leserbriefschreiberin Heidi hat m.E. völlig recht, wenn sie schreibt: "Die als "freie Meinungsäußerung" mißbrauchte maßlose Kritik, Respektlosigkeit, die m.E. ihren Ursprung in den 68ern hat, hat letztlich Horst Köhler so verletzt, dass er zurücktrat." Wenn sie sich den Haupttäter, den Grünen-Fraktionschef Trittin, gestern abend bei Plasberg "Hart aber fair" angesehen haben, kann man nur staunen und erschreckt sein, wie er von seinem eigenen Fehlverhalten ablenkte und die Dreistigkeit besaß, Frau Merkel zur Schuldigen zu erklären. Seine Weigerung, sich für seine Unverschämtheiten dem zurückgetretenen Bundespräsidenten gegenüber zu entschuldigen wird nur noch übertroffen von seinem angeblichen Nichtwissen über die historischen Zusammenhänge bei seinem beleidigenden Lübke- Zitat.