28.08.11
Superintendent Bertold Höcker lässt illegale Messe in Berliner Kirche feiern
Evangelische Kirche gewährt schwulem Ex-Priester-Pärchen Gastrecht für Eucharistiefeier
(MEDRUM) Zwei schwule Ex-Priester der Katholischen Kirche dürfen in der evangelischen Thomas-Kirche in Berlin eine illegale Messe feiern. Die ehemaligen Priester genießen das Gastrecht, rechtfertigt Superintentdent Bertold Höcker die Entscheidung, den beiden amtsenthobenen Ex-Priestern eine evangelische Kirche für ihre Messe zu überlassen.
Zwei ehemalige katholische Priester, die in einer homosexuellen Beziehung leben, werden in der Kirchengemeinde St. Thomas in Berlin einen Abendmahlsgottesdienst feiern, der nach dem katholischen Kirchenrecht illegal ist. Das schwule Pärchen, das sich als freiberufliches Priester-Paar versteht, hat bestimmt, seine Messe am Vorabend des Papstbesuches am 21. September 2011 in Berlin zu veranstalten. Die beiden suspendierten Priester, die ein nichtkirchliches Seelsorgezentrum in Köln betreiben, gehören zum Protestbündnis "Der Papst kommt" gegen Papst Benedikt, das am nächsten Tag eine noch nicht genehmigte Massendemonstration am Brandenburger Tor veranstalten will (MEDRUM berichtete).
Das Vorhaben der beiden Ex-Priester wird durch die Evangelische Kirche ermöglicht. Denn die Thomas-Kirche gehört zum Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Geleitet wird der Kirchenkreis von Superintendent Bertold Höcker. Die von der EKD unterstützte Internetseite evangelisch.de berichtete über die Veranstaltung unter der irreführenden Überschrift: "Katholische Priester laden zum Abendmahl für alle". Weiter schreibt evangelisch.de: "... lädt die evangelische Sankt-Thomas-Kirchengemeinde im Stadtteil Kreuzberg zu einem katholischen Abendmahlsgottesdienst mit Priestern ein".
Superintendent Höcker steht offenbar hinter der Veranstaltung der amtsenthobenen Priester. "Wir als Protestanten gewähren einer katholischen Gruppe Gastrecht in einer unserer Kirchen, damit sie hier eine nach ihrem Verständnis gültige Eucharistiefeier begehen kann“, soll Bertold Höcker der Welt zufolge erklärt haben. Höcker ist einer jener Amtsträger in der evangelischen Kirche, mit denen der homosexuelle SPD-Politiker Klaus Wowereit kooperiert. Wowereit durfte zum Auftakt der Schwulenparade 2011 in Berlin bei einem Gottesdienst, an dem auch Höcker mitwirkte, die Predigt halten. Bei seiner Predigt lobte Wowereit die Evangelische Kirche als verlässlichen Bündnispartner der Lesben und Schwulen. Höcker unterstützte Wowereits Äußerungen, mit denen er Altbischof Ulrich Wilckens in Fragen homosexueller Lebensweisen indirekt eine eine falsche Bibelinterpretation vorwarf. Nach Höckers Auffassung kann Homosexualität als Geschenk Gottes begriffen werden.
Solange die Evangelische Kirche sich nicht scheut, amtsenthobenen katholischen Priestern ihre Kirchen für illegale Messen zur Verfügung zu stellen, dürfte es der Katholischen Kirche schwerfallen, der Evangelischen Kirche ein ebensolches Kompliment wie Klaus Wowereit zu machen. Die Genehmigung, in der Thomas-Kirche eine Eucharistiefeier mit dem Segen eines Superintendenten zu veranstalten, dürfte in den Augen der Katholischen Kirche mehr als ein unfreundlicher Akt sein.