09.12.15
Alexander Kissler: Angela Merkel wie eine Geisterfahrerin
Wer ein "Neues Deutschland" durch Merkels "Neues Denken" nicht will, muss die Gefolgschaft verweigern
(MEDRUM) Der Kolumnist des CICERO, Alexander Kissler, greift in seinem neuesten "Konter" die Kritik am Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auf und meint: Der Fehler liege nicht beim BAMF, sondern bei Angela Merkel, die für ihn mehr und mehr einer Geisterfahrerin ähnlich werde.
Wohlfeile Kritik
Kissler wehrt die Kritik am BAMF in seiner Kolumne unter der Überschrift "Nicht Bamf, Merkel heißt der Fehler" als "wohlfeil" ab. Was tun, wenn der Stapel von Asylanträgen aufgrund weiterhin geöffneter Grenzen schneller wachse als jede noch so flexible Behörde reagieren und expandieren könne? So fragt Kissler angesichts einer Flut von mehr als einer Million Menschen, die 2015 Deutschland als Bleibeziel für sich erkoren haben.
Kritische Stimmen aus dem In- und Ausland
Angesichts der auch aus dem Ausland immer deutlicher vernehmbaren Kritik, einen großen Zustrom von Flüchtlingen aufnehmen, ist für Kissler klar, dass die Fehler für eine Vielzahl von Problemen, die bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise auftreten, im politischen Kurs der Kanzlerin der offenen Grenzen liegen. Das wird für den Kolumnisten durch europäische Stimmen wie dem französischen Premierminister Manuel Valls, dem EU-Ratspräsidenten Donald Tusk, dem schwedischen Integrationsminister Morgan Johansson, aber ebenso durch profunde Denker wie Peter Sloterdijk oder auch durch den frisch gekürten Wirtschafts-Nobelpreisträger Angus Deaton deutlich. Für ihn sprechen diese Zeitgenossen aus, was Sache ist. Sie folgen keinen Utopien, sondern Realitäten.
Neues Denken für ein Neues Deutschland
Mit einem "volkspädagogischen Unterton" habe Merkel bei ihrem Auftritt in der letzten Generaldebatte des Deutschen Bundestages ein "Neues Denken" gefordert. Ein Neues Denken für ein Neues Deutschland, in dessen Besitz sich Merkel wähne, meint Kissler. Dieses Neue Deutschland sei ein Deutschland,
Geisterfahrerin Merkel wähnt sich im Recht
Für den Kolumnisten sind die Mahner und Warner im In- und Ausland mittlerweile so gewichtig, dass er sich zum Vergleich von Merkel mit einer Geisterfahrerin aufschwingt: "Mehr und mehr ähnelt sie auf tragisch-komische Weise dem einzigen Geisterfahrer, der sich gegenüber allen entgegenkommenden Fahrzeugen desto munterer im Recht wähnt, je forscher diese auf ihn zusteuern."
Wer nicht mit Merkel fahren will, muss ihr die Gefolgschaft verweigern, so Kissler.
08.12.15 | Flüchtlingskrise und Staatsversagen: Nicht Bamf, Merkel heißt der Fehler | Cicero |