12.01.14
Mehr als 100.000 Bürger unterstützen Petition gegen grün-rote Bildungspläne
Evangelischer Arbeitskreis der CDU fordert von Kretschmann "neue Politik des Gehörtwerdens" ein
(MEDRUM) Die Initiatoren einer Petition an den Landtag von Baden-Württemberg, die sich gegen die Bildungspläne der grün-roten Koalition wenden, haben ihr selbst gesetztes Ziel erreicht. Die Zahl der Unterstützer für die Petition "Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" hat in den Abendstunden des 11. Januar 2014 die Marke von 100.000 Bürgern überschritten.
Absichten von Grün-Rot "schießen über das Ziel hinaus"
Geht es nach den Plänen der grün-roten Koaltion in Baden-Württemberg, wird die Akzeptanz sexueller Vielfalt in jedem von fünf Leitprinzipien in den Bildungsplänen für die schulische Bildung verankert und wird sich künftig in nahezu jedem Unterrichtsfach niederschlagen. Diesen Stellenwert, der dem Aspekt "Akzeptanz sexueller Vielfalt" dadurch künftig beigemessen werden würde, halten die Initiatoren der Petition "Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" für überzogen. Daher stellt die Petition fest, die grün-roten Bildungspläne schießen über das Ziel, die Problematik der Diskriminierung im Unterricht zu thematisieren, hinaus. Die Initiatoren warnen davor, den schulischen Bildungsprozess in eine Schieflage geraten zu lassen und fordern eine Überarbeitung des Bildungsplanes, in dem eine verantwortungsbewusste Sexualpädagogik erkennbar werden und eine Überbetonung einzelner Gruppen und ihrer Interessen vermieden werden soll.
Trotz Verunglimpfung Unterstützung von mehr als 100.000 Bürgern
Obwohl die Initiatoren und Unterstützer der Petition in vielen Medien verunglimpft und ihre Anliegen verzerrt dargestellt werden, wird die Petition mitterweile von mehr als 100.000 Bürgern unterstützt. Wie MEDRUM berichtete, haben sich auch die Kirchen kritisch zu Wort gemeldet und vor einer Funktionalisierung, Instrumentalisierung, Ideologisierung und Indoktrination im Bildungsprozess gewarnt. Kontroverses müsse auch kontrovers dargestellt werden. Dies gelte nicht nicht zuletzt im "sensiblen Bereich der sexuellen Identität und damit verbundener persönlicher und familiärer Lebensentwürfe", stellten die evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer Baden-Württembergs in einer gemeinsamen Erklärung fest (→ Landeskirche gegen Instrumentalisierung, Ideologisierung und Indoktrination).
Ist der Gebrauch der Terminologie der Gender-Theorie notwendig?
Wie die FAZ berichtet, hatten die Kirchen bereits zuvor im Dezember letzten Jahres sich wegen erheblicher Mängel des Bildungsplanes an den Kultusminister gewandt. Sie fragten zum Beispiel, ob es notwendig sei, die Terminologie der Gender-Theorie zu benutzen und dem Thema sexuelle Viefalt breiten Raum zu widmen, um das Thema Diskriminierung zu behandeln. Ebenso wurde kritisch festgestellt, es sei unklar, welches Menschenbild dem Bildungsplan zugrunde liege. Eine Antwort des Ministers sollen die Kirchen jedoch noch nicht erhalten haben.
EAK der CDU fordert von Ministerpräsident Kretschmann, Gehör zu schenken
Politische Unterstützung erfährt die Petition auch vom Evangelischen Arbeitskreis (EAK) der CDU Baden-Württemberg. Die Vorsitzende des Arbeitskreises, Sabine Kurtz MdL, begrüßt in einer Presseverlautbarung die gemeinsame Erklärung der evangelischen und katholischen Kirche. Darin werde gefordert, dass der Bildungsplan auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes zu entwickeln sei, das der Landesverfassung und den Schulgesetzen zugrunde liege, so Kurtz. Ebenso klar nimmt der EAK Stellung zu homosexuellen-feindlichen, diskriminierenden und hetzerischen Kommentaren und Beiträgen, die im Umfeld der Online Petition aufgetaucht seien. Hiervon distanziere sich der EAK ausdrücklich und in jeder Hinsicht, erklärte die Landesvorsitzende.
Zugleich erinnerte der EAK Ministerpräsident Winfried Kretschmann daran, dass die "neue Politik des Gehörtwerdens" auch für Initiativen zu gelten habe, deren Positionen den Anschauungen der Landesregierung nicht entsprechen. Wenn den Ankündigungen von Grün-Rot Glauben geschenkt werden könne, handelten die Initiatoren der Petition genau im Sinne derer, die doch alle Bürger eingeladen haben, sich an der weiteren politischen Gestaltung unseres Bundeslandes aktiv zu beteiligen, so der EAK. Nachdem nun immer mehr Menschen zum Ausdruck brächten, dass sie in die Diskussion über die Inhalte des zukünftigen Bildungsplans eingebunden werden wollen, reagiere die Landesregierung mit der einstmals so gescholtenen "Basta-Politik" statt diesen Bürgern Gehör zu schenken.
Online-Petition: → "Zukunft – Verantwortung – Lernen:
Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens".
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