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Die Position der Linken zur Ehe


12.10.09

Die Position der Linken zu Ehe und Familie

Homosexuelle Lebensweisen genauso wichtig wie Familie aus Vater, Mutter und Kindern

(MEDRUM) Das Bekenntnis zur Ehe als einer Lebensform, die mit Vorrang vor anderen Lebensformen schützenswert ist, wird von der Partei DIE LINKE nicht unterstützt. Dies geht aus einer Antwort von Jörn Wunderlich, Bundestagsabgeordneter der Fraktion DIE LINKE, an Marriage Week hervor.

Christof Matthias befragte vor den Bundestagswahlen für Marriage Week die Parteien nach ihren Positionen zur Ehe. Ein Auszug aus dem Interview mit Jörn Wunderlich im Wortlaut:

Marriage Week: Wie stehen Sie zum Artikel 6 des Grundgesetzes, in dem die Ehe von Mann und Frau unter den vorrangigen, besonderen Schutz des Staates gestellt ist?

Jörn Wunderlich, Die Linke: Zur Zeit des In-Kraft-Tretens des Grundgesetzes war davon auszugehen, dass die Ehe ausschließlich Mann und Frau betrifft. Zufall oder Weitsicht des Parlamentarischen Rates - als Väter des Grundgesetzes - ist Artikel 6 heute aktueller denn je, vorausgesetzt, der Begriff „Ehe" umfasst nicht nur die Ehe zwischen Mann und Frau, sondern auch die gleichgeschlechtlicher Paare. Analog dazu muss dann der Begriff „Familie" aus heutiger Sicht neben der klassischen Familie - Vater - Mutter - Kind(er) auch die sich gesellschaftlich herausgebildet vielfältigen anderen Lebensweisen umfassen. Bis heute genießt die Ehe Vorteile gegenüber allen anderen Lebensformen (zum Beispiel das Ehegattensplitting). Die Linke - und damit auch ich - setzt sich für eine konsequente Gleichbehandlung aller Lebensweisen ein. Begründete Argumente, warum die Ehe weiterhin Vorteile oder einen vorrangigen, besonderen Schutz genießen sollte, sehe ich nicht.

Aus der Antwort des Bundestagsabgeordneten der Linken geht hervor, dass DIE LINKE den Begriff der Ehe, wie ihn der Verfassungsgeber verstanden hat,  umdeutet. Er will einen deformierten Begriff einführen, der die inhaltliche Substanz verwässert und die kulturelle Bedeutung ignoriert. Denn Jörn Wunderlich will den Begriff der Ehe nicht nur auf die auf Lebenszeit angelegte Verbindung zwischen Mann und Frau, sondern auch auf die Lebensform homosexueller Partnerschaften anwenden. Auch den Begriff Familie will DIE LINKE analog dazu umdeuten. Familie soll künftig nicht mehr durch das Bild von Vater, Mutter und Kinder begründet sein, sondern auch "vielfältige andere Lebensweisen" umfassen. Wunderlich ignoriert bei seiner Forderung nach Gleichbehandlung aller Lebensweisen, dass sich die Institution von "Ehe und Familie" grundlegend von homosexuellen Partnerschaften unterscheidet. Im Gegensatz zu homosexuellen Partnerschaften sind Ehe und Familie der natürliche, soziale Raum, in dem Eltern für ihre Kinder und Kinder für ihre Eltern lebenslang Verantwortung füreinander übernehmen. Diese Funktion bildet sich in keiner anderen Lebensform ab. Deshalb sind jegliche Forderungen nach Gleichbehandlung nichts anderes als die Forderung, Ungleiches gleich zu machen. Sie stellen eine unzulässige Gleichmacherei dar, die der dringend notwendigen Förderung der Gemeinschaftsbildung zwischen Eltern und Kindern als tragender Säule für die Gesellschaft und für den Bund zwischen den Generationen zuwiderläuft.

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Jörn Wunderlich trat 1999 in die PDS ein, war von 2002 bis 2005 stellvertretender Kreisvorsitzender im Chemnitzer Land, 2004 Kreisrat im Kreistag Chemnitzer Land, seit 2008 Kreisrat im Kreis Zwickau und seit 2005 Mitglied des Bundestages.

Das gesamte Interview von Vertretern der Parteien ist im Internetportal von Marriage Week zu finden unter marriage-week.

Marriage Week Deutschland ist eine Initiative von Personen und Institutionen aus den Bereichen Kultur, Kirche, Politik und Wirtschaft mit dem Ziel, den Wert der Ehe in der Gesellschaft zu stärken.


 

Leserbriefe

Das zeigt einmal mehr, daß diese linksextremistische Partei unsere verfassungsmäßige Ordnung frontal angreift und schleunigst verboten gehört.