31.01.09
6 Jahre eines glücklichen Familienlebens durch Jugendamt zerstört
Kindeswegnahme "mit List und Tücke" aus der Ergo-Therapie
(MEDRUM) Eine Kindeswegnahme erlebte eine Familie, die sich trotz Behinderungen und schwieriger Lebensumstände ihrem Kind mit Hingabe widmete. Es war vergeblich, wie die Großeltern in ihrem Fall schilderten.
Ihre Tochter erwartete ein Kind und entschied sich, trotz einer nicht einfachen Lebenslage, dieses Kind nicht abzutreiben, sondern es mit Hilfe ihrer Eltern in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen. Die Großeltern standen dem Kind und seiner Mutter vom ersten Augenblick seines Lebens an zur Seite.
Ihr Enkelkind wurde zum Lebensinhalt für sie. Sie kümmerten sich viele Jahre um das kleine Mädchen, das zu einem fröhlichen Kind heranwuchs. Jetzt sind die Großeltern auf einem Tiefpunkt ihres Lebens angelangt. Vor zweieinhalb Jahren wurde das Kind - wie in so vielen anderen Fällen - ohne ihr Wissen und Wissen der Mutter vom Jugendamt weggenommen, mit "List und Tücke", so die Großeltern. Seit zweieinhalb Jahren dürfen sie das Kind nicht einmal mehr sehen.
Sie schilderten ihre Not auch an MEDRUM. Ein Auszug aus ihrem Brief:
Unsere Enkelin wurde durch das Jugendamt weggeführt, mit List und Tücke, aus der Praxis für Ergotherapie. Die Familienhelferin wurde missbraucht, um Schwachstellen in unserer Familie zu finden, die es aber auch in anderen Familien ohne Behinderungen gibt. Eine unverschuldete Kindeswohlgefährdung dichtete man uns an, obwohl es diese zu keiner Zeit gab. Es sind sicher einige Abläufe bei Menschen mit Behinderungen anders als bei Gesunden. Ganz zielbewusst wurde unsere Enkelin uns entfremdet. Zunächst durften wir sie wochenlang nicht sehen und dann ganz selten, nur unter strenger Aufsicht (behandelt wie Straftäter)
Ein Gerichtsbeschluss besagte, dass die Mutter alle 2 Wochen ihr Kind sehen kann und wir als die ebenso wichtigen Bezugspersonen, alle 4 Wochen. Man hielt sich überhaupt nicht an diesen Beschluss. Seit zweieinhalb Jahren dürfen wir unsere Enkelin nicht mehr sehen. Man lässt sie in dem Glauben, dass wir sie nicht mehr wollen. Vor zweieinhalb Jahren hatte man von uns gefordert, dass wir ihr erklären, dass wir einverstanden sind, dass sie jetzt in der Pflegefamilie lebt. Es wurde vom Amt zur Bedingung gemacht, dass wir unser Kind belügen, um es sehen zu können. In der Kirchgemeinde wurde das Gerücht verbreitet, das Kind wäre so vernachlässigt gewesen. Das Gegenteil war der Fall. Unsere ganze Liebe und Aufmerksamkeit galt diesem Kind.
Die Wegnahme war nicht nur für uns schrecklich, sondern auch für das Kind. Und sie war und ist nicht notwendig. Es ist sehr schlimm, dass solches Unrecht in unserem Land wieder möglich ist. Es ist tragisch und unverzeihlich, dass in Deutschland immer wieder Macht missbraucht wird. Wir waren Anfang des Rentenalters, als unsere Enkelin zu uns kam. Es geschah das Wunder, dass wir trotz Behinderung (blind und kurzzeitige Tumorerkrankung) es gut geschafft haben mit unserer Enkelin, auch mit Hilfe durch unsere Freunde. Die Mutter leidet an einer autistischen Behinderung. Beide hatten einander sehr lieb. Die Zerstörung des bisher glücklichen Familienlebens war ein Rechtsbruch. Auch Behinderte haben ein Recht auf ihr Familienleben. Fast 6 Jahre lebten wir glücklich miteinander. Wie kann man diesem Unrecht begegnen?
In ihrer Not hat sich die Familie auch an den Europäischen Gerichtshof gewandt. "Wohin können wir uns wenden mit dieser Not? Die Gerichtsakte liegt seit 2 Jahren beim Europäischen Gerichtshof in Straßburg", schrieben die Großeltern.
Auch dieser Fall zeigt auf, wie alleingelassen und demütigend behandelt sich Menschen durch staatliche Eingriffe von Jugendämtern fühlen. Er ist eine weitere Anklage einer Familie, die sich in ihren Rechten zutiefst verletzt fühlt und ihrem Schicksal ohnmächtig gegenübersteht. Ein Grund mehr für eine Protestaktion, die sich am Montag in Genf mit einer Protestnote an den Human Rights Council der Vereinten Nationen wenden wird, um sich für bessere Verhältnisse einzusetzen.
MEDRUM-Artikel -> Protestnote gegen Menschenrechtsverletzungen an UN am 2. Februar in Genf
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